Gegenseitige Vorwürfe bei Fortsetzung der Atomgespräche mit dem Iran
Gegenseitige Vorwürfe des Irans und westlicher Staaten haben die Fortsetzung der Gespräche über die Wiederherstellung des Atompakts von 2015 überschattet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gespräche über das iranische Atomprogramm werden weitergeführt.
- Die Verhandlungen wurden während fünf Tagen pausiert.
- Der Iran beharrt darauf, dass weder die USA noch die EU gute Vorschläge gebracht hätten.
Gegenseitige Vorwürfe des Irans und westlicher Staaten haben die Fortsetzung der Gespräche über die Wiederherstellung des Atompakts von 2015 überschattet.
Die Verhandlungen über neuerliche Einschränkungen des iranischen Atomprogramms und die Aufhebung von US-Sanktionen wurden am Donnerstag in Wien nach fünftägiger Unterbrechung wieder aufgenommen.
Nach Monaten wieder im Gespräch
Die Vereinigten Staaten und europäische Gesprächspartner hätten bislang keine konstruktiven Vorschläge eingebracht, sagte Teherans Aussenminister Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars in einem Telefonat mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. «Das widerspricht ihrer Behauptung, dass sie ernsthaft verhandeln», sagte der iranische Minister.
Diplomaten aus Washington, Berlin, Paris und London hatten zuletzt ähnliche Kritik an Teheran geübt. Die Islamische Republik wolle bereits erzielte Kompromisse zurücknehmen, lauteten die Vorwürfe, nachdem die Gespräche vorige Woche nach mehrmonatigem Stillstand wieder in Gang gekommen waren. Auch von Russland kamen kritische Töne. Moskaus Botschafter in Wien, Michail Uljanow, sprach in einem Tweet von «Spannungen und einer gewisser Enttäuschung».
Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Russland und China vermitteln in Wien zwischen dem Iran und den USA. Washington stieg 2018 aus dem Atomabkommen aus. Als Reaktion auf neue US-Sanktionen ignorierte Teheran vereinbarte nukleare Beschränkungen, die die Entwicklung von Atomwaffen verhindern sollen.