Gene sind mit ein Grund für unterschiedlichen Musikgenuss
Laut Forschenden ist die Freude an Musik zum Teil genetisch bedingt. Für ihre Studie analysierte das Forschungsteam Daten von über 9000 Zwillingen.

Der Genuss von Musik ist laut Forschenden teilweise angeboren. Für die Untersuchung nutzte das Forschungsteam Daten von mehr als 9000 Zwillingen.
Forschende der Max-Planck-Institute für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen und für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main gingen der Frage nach, warum gewisse Menschen Musik mehr geniessen als andere.
Um das herauszufinden, verwendete das Team ein Forschungsdesign, bei dem die Ähnlichkeit zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen verglichen wird: In Zusammenarbeit mit dem Karolinska-Institut in Schweden nutzten sie Daten von mehr als 9000 Zwillingen. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team im Fachmagazin «Nature Communications».
Komplexes Bild durch Studie gezeichnet
Die Ergebnisse zeichneten «ein komplexes Bild», berichtete Mitautorin Miriam Mosing vom Frankfurter Max-Planck-Institut. «Sie zeigen, dass unsere Freude an Musik nicht ausschliesslich von unseren Fähigkeiten abhängt, musikalische Klänge wahrzunehmen oder generell Freude zu empfinden», teilte sie mit. Vielmehr scheine es, als gäbe es spezifische genetische und umweltbedingte Faktoren, die Einfluss auf das musikalisches Empfinden hätten.
Darüber hinaus entdeckten die Forschenden, dass verschiedene Facetten des Musikgenusses durch unterschiedliche Gene mitbeeinflusst werden – zum Beispiel die Regulation von Emotionen, das Tanzen im Takt oder das Musizieren mit anderen.