Georg Gänswein verliert Top-Posten im Vatikan
Der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI, Georg Gänswein, hat seinen Posten verloren. Der 66-Jährige kehrt zurück in sein Heimatbistum Freiburg.
Das Wichtigste in Kürze
- Georg Gänswein hat seinen Posten im Vatikan verloren.
- Seine Amtszeit sei schon am 28. Februar abgelaufen.
- Gänswein kehrt nach fast drei Jahrzehnten an der Kurie nach Deutschland zurück.
Georg Gänswein, der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., ist seinen Posten im Vatikan los. Der 66-Jährige kehrt zurück in sein Heimatbistum Freiburg. Allerdings wird er vorerst kein wichtiges Amt bekleiden.
Gänsweins Amtszeit sei schon am 28. Februar abgelaufen – der Heilige Stuhl verwies noch am Donnerstag darauf. Zudem ordnete Papst Franziskus an, dass der Kurienerzbischof zum 1. Juli nach Freiburg gehen müsse.
Papst Franziskus hat den deutschen Präfekten bereits im Jahr 2020 dauerhaft beurlaubt. Im Vatikan hat er keine offizielle Funktion mehr.
Gänswein muss seine Dienstwohnung neben dem Petersdom räumen und kehrt nach fast drei Jahrzehnten an der Kurie nach Deutschland zurück. Gänswein war viele Jahre Privatsekretär und Vertrauter des deutschen Papstes Benedikt VXI. und kümmerte sich bis zu dessen Tod an Silvester 2022 um den emeritierten Pontifex.
Georg Gänswein schilderte private Konversationen im Buch
Das Verhältnis zwischen dem heutigen Papst und Gänswein gilt seit vielen Jahren als belastet. Das weil sich Benedikt nach seinem Rücktritt häufig in kirchenpolitischen Fragen zu Wort meldete und den Kurs des Nachfolgers kritisierte. Dahinter vermuteten Beobachter den Einfluss Gänsweins, was dieser zurückwies.
Für Empörung sorgte im Vatikan, dass der Deutsche nach Benedikts Tod ein Buch über ihn herausbrachte und es offensiv bewarb. In dem Buch schildert er auch private Konversationen mit Franziskus.
Dem Vernehmen nach machte der heutige Papst dem Erzbischof klar, dass er den Vatikan verlassen müsse. Er legte ihm eine Rückkehr nach Deutschland nahe. In Freiburg entsteht nun eine ungewöhnliche Situation mit zwei Erzbischöfen: Stephan Burger als Chef des Erzbistums und Georg Gänswein als Rom-Rückkehrer.