Das Getreideabkommen mit Russland, welches seit Sommer gilt, soll nicht automatisch verlängert werden. Russland wirft der Ukraine Pflichtverletzungen vor.
Frachter auf dem Weg
Ein mit Getreide beladene Frachtschiff auf dem Marmarameer bei Istanbul (Symbolbild). (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Sommer gilt ein Abkommen für den Export von ukrainischem Getreide.
  • Dies soll laut Russland nun nicht automatisch verlängert werden.
  • Russland wirft der Ukraine eine Verletzung von Pflichten vor.
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Russland ist dem Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer erst beigetreten. Eine automatische Verlängerung dieses Deals über den 19. November hinaus, lehnt Moskau aber ab.

«Natürlich muss das Thema einer Verlängerung noch erörtert werden, die offizielle Frist ist noch nicht abgelaufen». Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag.

Das im Sommer unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossene Abkommen sollte am 19. November auslaufen – und automatisch verlängert werden, falls keine Seite widersprechen sollte.

Lawrow fordert schnelle Aufhebung der Einschränkungen

Es müsse geprüft werden, ob alle Vereinbarungen des Abkommens umgesetzt seien, sagte Peskow. Russland beklagt insbesondere, dass im Zuge westlicher Sanktionen weiterhin Einschränkungen für den Export seines eigenen Getreides und seines Düngers bestünden. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte, dass er hier UN-Generalsekretär António Guterres in der Pflicht sehe. Dieser müsse sich schnell für eine Aufhebung der Einschränkungen einzusetzen, forderte Lawrow.

Russland war am Samstag aus dem Kornabkommen ausgestiegen, nachdem es der Ukraine eine Verletzung ihrer Pflichten vorgeworfen hatte. Russischen Angaben zufolge, hat Kiew schriftlich versichert, den Seekorridor für den Getreideexport nicht für Kampfhandlungen zu nutzen. Also kehrte Moskau am Mittwoch zu der Vereinbarung zurück.

Russland hatte der Ukraine am Samstag Drohnenangriffe auf den Stützpunkt seiner Schwarzmeerflotte vorgeworfen. Diese ist in Sewastopol auf der Halbinsel Krim. Die Krim ist seit 2014 von Moskau annektiert.

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