Gewerkschaft

Gewerkschaft will über Bahn-Streiks informieren

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Deutschland,

Pendlern drohen neue Einschränkungen bei der Bahn. Im Tarifkonflikt mit der Eisenbahngewerkschaft EVG stehen weitere Warnstreiks bevor.

Demonstranten vor dem Berliner Hauptbahnhof: Die EVG hat in dem Tarifkonflikt bereits zwei Mal zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen.
Demonstranten vor dem Berliner Hauptbahnhof: Die EVG hat in dem Tarifkonflikt bereits zwei Mal zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. - Annette Riedl/dpa

Reisende der Deutschen Bahn müssen sich erneut auf Zugausfälle einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will heute die nächste Warnstreikrunde im Tarifstreit mit der Bahn-Branche ankündigen. Umfang und Zeitpunkt des Arbeitskampfes waren zunächst noch offen. Mit den Massnahmen will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

Die EVG hat in dem Konflikt bereits zwei Mal zu bundesweiten Warnstreiks im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen und diesen damit weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft verhandelt seit Ende Februar mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über höhere Tarife für rund 230.000 Beschäftigte. Die nächste Gesprächsrunde mit der Deutschen Bahn ist für den 23. Mai angesetzt.

Die Gewerkschaft will bei den Verhandlungen mindestens 650 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten herausholen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, das alles bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Deutsche Bahn will sich dagegen am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde.

Prämien für Führungskräfte der Deutschen Bahn

Für Unruhe inmitten des Tarifkonflikts sorgt ein Medienbericht, wonach Tausende Führungskräfte der Deutschen Bahn Ende April Prämien erhielten, die sich auf mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag summieren. Die Prämien seien an 30.000 Beschäftigte ausgezahlt worden, darunter rund 3800 Führungskräfte, berichteten NDR und «Süddeutsche Zeitung» am Mittwochabend. Aus Bahnkreisen hiess es dazu, dass der Konzern «die teils seit Jahrzehnten geltenden Arbeitsverträge der Beschäftigten, zu denen Tarifmitarbeitende und Führungskräfte zählen», erfülle. Der NDR zitierte einen Bahn-Sprecher, dem zufolge die Gelder Ende April ausgezahlt wurden.

Die Bahn steht derzeit unter anderem wegen der geringen Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr stark in der Kritik. Im vergangenen Jahr erreichten die Fernverkehrszüge lediglich 65,2 Prozent der Halte pünktlich. Das Ziel für dieses Jahr – eine Quote deutlich über 70 Prozent – ist nach der Leistung in den ersten vier Monaten nur noch schwer zu erreichen. Die Bahn kämpft vor allem mit einer maroden Infrastruktur und daraus folgenden Baustellen.

Die Pünktlichkeit sowie die Kundenzufriedenheit sind dem NDR-Bericht zufolge Teil der Boni-Berechnung, wurden demnach aber dieses Mal mit null Prozent gewichtet. In die Berechnung der «variablen Gehaltsbestandteile» seien die Punkte Mitarbeiterzufriedenheit, Frauen in Führungspositionen, das Erreichen finanzieller Ziele und die persönlichen Ziele eingeflossen. Von den Sonderzahlungen zunächst ausgenommen war dem Medienbericht zufolge der Konzernvorstand. Diese Zahlungen würden derzeit noch geprüft.

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