Gewerkschaft will elf deutsche Flughäfen mit Warnstreiks lahmlegen
Flugpassagiere müssen sich am Montag an allen grösseren Flughäfen in Deutschland auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen.

Grund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des öffentlichen Diensts und der Bodenverkehrsdienste aufgerufen hat.
Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Bislang kein Angebot
«Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen», erklärt die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle.
Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.
Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 00.00 Uhr beginnen und bis 23.59 Uhr fortgesetzt werden. Die Streikenden in Frankfurt sollen sich am Morgen zu einer Kundgebung treffen.
Am Frankfurter Flughafen haben die öffentlich Bediensteten zuletzt im März 2023 einen Warnstreik abgehalten – damals zeitgleich abgestimmt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Acht Prozent und drei freie Tage
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Ausserdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
Luftverkehrsbranche sauer
Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV haben die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur kritisiert.
«Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun», hatte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel nach den Warnstreiks in München und Hamburg erklärt.