Gletscher-Forscher schlägt wegen Eisschmelze Alarm

Julian Lämbgen
Julian Lämbgen

Italien,

Der heisse Sommer hat auch Auswirkungen auf die Gletscher in den Alpen. Schockierende Bilder zeigen, wie der Adamello-Gletscher in Italien zu einem Fluss wird.

Alpen Gletscher wallis
Die Gletscher schmelzen wegen der Klimakrise und des heissen Wetters in hohem Tempo. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klimaerwärmung zeigt sich in den Alpen immer mehr.
  • Viele Gletscher sind aufgrund der Eisschmelze kaum wiederzuerkennen.
  • Der Adamello-Gletscher in Italien hat sich in einen reissenden Fluss verwandelt.

Die Gletscher in den Alpen verlieren im Sommer jeweils eine grosse Masse an Eis. Der Höhepunkt des Verlustes ist meistens im Monat August. Dieses Jahr scheint die Hitze den Gletschern jedoch schon sehr früh sehr stark zuzusetzen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurde bereits jetzt der Rekord für den Verlust an Gletschermasse in den Alpen gebrochen. Verschiedene Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen die verheerenden Folgen, welche die Klimaerwärmung hat.

Adamello-Gletscher kaum wiederzuerkennen

Allen voran eine Videoaufnahme des Adamello-Gletschers in Italien. Sie zeigt das unglaubliche Ausmass des schmelzenden Eises. Das Video, welches aus einem Helikopter aufgenommen wurde, zeigt, wie sich der Gletscher in einen reissenden Fluss verwandelt hat. Riesige Massen an Wasser strömen dabei den Berg hinunter.

Aber nicht nur der Adamello-Gletscher ist betroffen. Auch der Hinterturxer Gletscher im Tirol gibt ein trauriges Bild ab.

Normalerweise liegt hier so viel Schnee, dass man auch im Sommer problemlos darauf Skifahren kann. Skifahren kann man jetzt zwar immer noch. Doch ein Video zeigt, dass an einigen Stellen der Schnee und das Eis vollständig verschwunden sind.

Der führende Schweizer Gletscherforscher Matthias Huss zeigt sich besorgt. «Ich habe nicht gedacht, dass wir so was schon so früh in diesem Jahrhundert sehen werden. Wir sind mit der Schmelze einen Monat voraus, und es ist keine Besserung in Sicht», erklärte er dem «Spiegel».

Ein weiteres Problem ist auch, dass im Winter weniger Schnee fiel als früher. Der Grand Etret in Italien zum Beispiel gewann zwischen 2001 und 2020 im Winter 3,30 Meter Neuschnee dazu. In diesem Winter waren es ganze zwei Meter weniger. Der Schnee ist deshalb wichtig, weil er im Sommer das Sonnenlicht reflektiert und damit die Eismassen schützt.

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