Greenpeace Aktivisten brechen Protestaktion in Polen ab

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Polen,

Nach mehr als 40 Stunden hat Greenpeace eine Protestaktion auf dem Schornstein eines Kohlekraftwerks in Polen beendet.

Rauchwolken steigen über Europas grösstem Braunkohlekraftwerk in Betchatow auf.
Eine Gruppe von Greenpeace-Umweltaktivisten hat den 180 Meter hohen Schornstein vor dem anstehenden Weltklimagipfel in Polen erklettert. Die Aktivisten fordern einen Ausstieg aus der Kohle. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Greenpeace-Aktion gegen den Klimawandel wurde abgebrochen.
  • Die Aktivisten kletterten auf einen 180 Meter hohen Schornstein eines Kohlekraftwerks.
  • Sie wurden nach dem Abbruch ihrer Aktion von der Polizei festgenommen.

Nach mehr als 40 Stunden haben Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eine Protestaktion auf dem Schornstein eines polnischen Kohlekraftwerks beendet – wegen der Schadstoffbelastung. Wie Greenpeace heute Donnerstag mitteilte, hatte der Ausstoss von Stick- und Schwelfeloxid zuvor «kritische» Werte erreicht. Die sechs Aktivisten wurden nach dem Abbruch ihrer Aktion am Mittwochabend von der Polizei festgenommen. Ihnen droht nach Greenpeace-Angaben eine Anklage wegen unerlaubten Betretens des Kraftwerksgeländes.

«Die giftigen Gase, die die Aktivisten zum Abbruch ihrer Aktion gezwungen haben, bestätigen nur, was wir schon vorher gesagt haben», sagte die Greenpeace-Sprecherin Katarzyna Guzek. «Die Kohle hat keine Zukunft und Kraftwerke wie Belchatow müssen geschlossen werden.»

Zeichen gegen den Klimawandel und die Energiepolitik

Die Aktivisten aus Deutschland, Polen, Ungarn und Indonesien waren am Dienstagmorgen auf den 180 Meter hohen Schornstein des Braunkohlekraftwerks im südpolnischen Belchatow geklettert, um wenige Tage vor der UN-Klimakonferenz in Kattowitz (Katowice) ein Zeichen gegen den Klimawandel und die Energiepolitik der polnischen Regierung zu setzen.

Greenpeace kritisierte, dass das Gastgeberland der Klimakonferenz selbst immens zur Klimaerwärmung beitrage. Es sei widersprüchlich, dass Polen einerseits den UN-Klimagipfel organisiere, im Klimaprogramm des Landes aber Kohle als Brennstoff bis 2060 vorgesehen sei. Das Kraftwerk von Belchatow produziert 5472 Megawatt Strom am Tag und wird von einem nahe gelegenen Tagebau mit Braunkohle versorgt.

Bei der internationalen Klimakonferenz COP24 werden in Kattowitz ab Sonntag zwei Wochen lang Delegationen aus 193 Ländern über die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten. Gestecktes Ziel ist es, die Klimaerwärmung auf wenigstens zwei Grad Celsius zu beschränken.

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Ein Greenpeace-Aktivist schaut auf einen Schornstein im polnischen Kraftwerk Belchatow, dem grössten Braunkohlekraftwerk der Welt.

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