Greta Thunberg wirft EU-Parlament «ökologische Zerstörung» vor
Das EU-Parlament hat den Kompromiss zur Agrarreform angenommen. Klimaaktivistin Greta Thunberg zeigt sich enttäuscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das EU-Parlament hat den Kompromiss zur Agrarreform angenommen.
- Dabei sollen nur 20 Prozent der GAP-Ausgaben in eine klimafreundliche Politik fliessen.
- Damit treibt das Parlament die «ökologische Zerstörung» voran, kritisiert Thunberg.
Die Umweltaktivistin Greta Thunberg hat die Zustimmung des Europäischen Parlaments zur geplanten EU-Agrarreform scharf kritisiert. Das neue Subventionsgesetz werde «die ökologische Zerstörung vorantreiben», schrieb Thunberg im Onlinenetzwerk Facebook. Umweltschützer bemängeln, dass nur 20 Prozent der geplanten Ausgaben im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in eine klimafreundliche Politik flössen.
Mit seiner Entscheidung habe sich das EU-Parlament hinter eine Agrarpolitik gestellt, «die – zusammenfassend – die ökologische Zerstörung antreibt.» So schrieb Thunberg. Elf Monate zuvor wurde der Klima-Notstand ausgerufen.
Weit vom Pariser Abkommen entfernt
Dieser Tag zeige erneut, wie gross die Kluft zwischen der gegenwärtigen Politik und dem Ziel sei. Wir müssten bereits viel weiter sein, «um in Einklang mit dem Pariser Abkommen zu sein», erklärte Thunberg.
Am Freitag hatten die Parlamentarier einen Vorschlag für die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten über die Agrarpolitik nach 2022 angenommen. Das Europaparlament hat damit seine Position zur Reform der milliardenschweren EU-Landwirtschaftspolitik festgelegt.
GAP mit Haushaltsentwurf verknüpft
Ziel der GAP-Reform ist es, die europäische Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Dabei geht es aber auch um eine Menge Geld, da die GAP mehr als ein Drittel des EU-Haushaltes ausmacht. Der Haushaltsentwurf von 2021 bis 2027 steht somit nun im Zentrum der aktuellen Debatte.
Im Budgetvorschlag sind für die GAP 387 Milliarden von 1074 Milliarden Euro vorgesehen. Deutschland stehen rund 42 Milliarden Euro zu.
Gegen die Reform lief seit Tagen eine massive Kampagne von Umweltschützern. Auch Aktivistinnen wie Luisa Neubauer von Fridays for Future hatten die Europaabgeordneten aufgefordert, die Reform abzulehnen.