Oktoberfest

Gross, grösser – Oktoberfest: Das Volksfest in Zahlen

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Deutschland,

Heute beginnt das Oktoberfest und damit das grösste Volksfest der Welt. Aber wie gross ist es eigentlich?

Auftakt zum Oktoberfest. Mitarbeiter bringen das Bierfass für den Anstich in das Festzelt.
Auftakt zum Oktoberfest. Mitarbeiter bringen das Bierfass für den Anstich in das Festzelt. - Sven Hoppe/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Oktoberfest gilt als grösstes Volksfest der Welt.
  • Hier einige Zahlen zur Mega-Party im Überblick.

Millionen Besucher, Millionen Mass Bier, Millionen Kilowattstunden und Millionen-Umsätze: Das grösste Volksfest der Welt ist ein einziger Superlativ.

Einige Zahlen im Überblick:

- Besucher: Rund sechs Millionen kommen alljährlich auf die Wiesn, der Rekord von 1985 lag bei 7,1 Millionen. 2001 fiel die Besucherzahl nach den Anschlägen in New York auf 5,5 Millionen. 2016 liessen schlechtes Wetter und Terrorangst die Zahl auf 5,6 Millionen sinken. Bei der letzten Wiesn vor der Pandemie 2019 waren es 6,3 Millionen Gäste. Im vergangenen Jahr waren es bei schlechtem Wetter und noch nicht ganz überwundenen Corona-Sorgen 5,7 Millionen.

- Festgelände: Das Wiesn-Gelände hat 34,5 Hektar – wenig für die riesige Besucherzahl. Bis zu 400'000 Menschen drängen an einem starken Tag auf das Areal.

- Wirtschaftswert: 2019 gaben die Gäste rund 1,25 Milliarden Euro aus. Direkt auf der Wiesn waren es laut Veranstalter 2019 im Schnitt pro Person gut 70 Euro. Auswärtige Besucher liessen für Verpflegung, Einkäufe, Taxifahrten oder öffentliche Verkehrsmittel weitere 289 Millionen Euro in der Stadt. Für Übernachtungen und Gastronomie gaben sie nochmals rund 513 Millionen Euro aus.

Oktoberfest
Vorbereitungen auf das Oktoberfest 2023. - keystone

- Beschäftigte: Alljährlich rund 8000 fest angestellte und 5000 wechselnde Arbeitskräfte sind im Einsatz.

- Bierzelte: Gigantisch. Das grösste ist das Hofbräuzelt mit knapp 10.000 Sitzplätzen inklusive Biergarten. Alle Zelte zusammen: rund 120.000 Plätze.

- Essen & Trinken: 5,6 Millionen Liter Bier rannen 2022 durch die Kehlen, 1,7 Millionen Liter wenige als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie (2019: 7,3 Millionen Liter). Wegen des regnerischen und kühlen Wetters wurde an den Eisständen zum ersten Mal seit 2008 Glühwein ausgeschenkt. Dazu verzehrten die Gäste rund 41 Tonnen gebrannte Mandeln. In der Regel werden zudem pro Wiesn rund 400.000 Hendl verspeist. 2019 wurden auch knapp 125 Ochsen und 30 Kälber verzehrt.

Oktoberfest
Oktoberfestbesucher in einem voll besetzten Festzelt. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

- Masskrüge: Bei weniger Bierkonsum versuchten im vergangenen Jahr umso mehr Andenkenjäger, Krüge mitzunehmen: Ordner nahmen ihnen in den Zelten und an den Ausgängen des Festgeländes gut 112'500 Bierkrüge ab. 2019 waren es «nur» rund 96'900.

- Straftaten: Die Polizei registrierte 2022 knapp 1000 Anzeigen, trotz geringerer Besucherzahl ähnlich viele wie 2019. Knapp 250 Mal wurden Körperverletzungen und 214 Mal Taschendiebstähle (2019: 139) angezeigt. Die Beamten registrierten 55 Sexualdelikte (2019: 47). 376 Besucher wurden festgenommen (2019: 478) und 266 landeten im Gewahrsam (2019: 380).

- Klos: Rund 1400 Sitzplätze, ein Kilometer Stehplätze und 43 behindertengerechte Toiletten. Die Benutzung kostet nichts.

Wiesnrad
Die 188. Wiesn findet dieses Jahr vom 16. September bis zum 3. Oktober statt. - dpa

- Trachten- und Schützenzug am ersten Sonntag: Mit rund 9500 Teilnehmern und sieben Kilometern Länge einer der grössten der Welt.

- Umwelt: Restmüll, Strom- und Wasserverbrauch sanken über die Jahre. Die Zahlen bleiben trotzdem beachtlich. Der Stromverbrauch lag 2022 bei etwa drei Millionen Kilowattstunden, bei Gas waren es knapp 130'000 Kubikmeter. Wasser: gut 100'000 Kubikmeter. Restmüll: knapp 840 Tonnen. Speisereste und Knochen: 610 Tonnen. Glasbruch: 67 Tonnen. Klingt viel, aber für das Fest mit seinem Millionenpublikum überschaubar. Laut Wirtschaftsreferat fallen in der Stadt München sonst an einem Tag rund 80 Tonnen Glasmüll an.

- Fundsachen: Das Wiesn-Fundbüro zählte im vergangenen Jahr rund 3500 Fundstücke (2019: 4100), darunter 930 Ausweise, 380 Kleidungsstücke, 570 Geldbörsen, 630 Bankkarten, 420 Smartphones und Handys, 180 Schlüssel, 150 Brillen, 70 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 80 Regenschirme, 70 Schmuckstücke – und wie jedes Jahr: ein Gebiss.

Kommentare

User #1851 (nicht angemeldet)

Viel Spass für alle die gehen. Bezüglich Trophäenjäger: Die Masskrüge lassen sich offiziell auch kaufen, man muss sie nicht stehlen. (War zumindest mal so vor einigen Jahren.)

User #3253 (nicht angemeldet)

Haha und bei uns wird wegen Zürifäscht oder Streetparade diskutiert, sei es wegen Umwelt oder Gewalttaten. Nebenbei, beim Oktoberfest gab es mal eine Studie wegen Stromverbrauch oder sonstigen Umweltbelastungen: Würden diese hunderttausenden täglichen Besucher alle zu Hause bleiben, dort kochen und essen, und das Licht, TV usw. betreiben, wäre das fast mehr Verbrauch und auch Verschwendung, als wenn zentral an einem riesigen Festplatz für alle diese Licht leuchtet, Essen zubereitet wird usw. Und wer immer noch zweifelt: Basler geht bei schönem Wetter mal am Morgen früh an den Rhein, oder Zürcher an die Wiesen beim Zürisee, aber bevor die Reinigungskräfte kommen. Da sind die Feste, wo Abfall gezielt gesammelt und verwertet sind keinerlei Diskussion wert.

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