Grossbritannien verliert 2023 mehr als 500 Pubs
Das Pubsterben hat nicht nur einen wirtschaftlichen Einfluss auf Grossbritannien, es schlägt sich auch auf die Kultur nieder.
Das Pub-Sterben in Grossbritannien geht weiter. 2023 schlossen 509 Kneipen im Land für immer ihre Türen, wie das Branchenblatt «Morning Advertiser» am Montag unter Berufung auf den Verband British Bar and Pub Association (BBPA) berichtete.
Davon waren auch mehr als 6000 Jobs betroffen. Zum Jahresende 2023 gab es Schätzungen zufolge noch rund 45'300 Pubs im Land. Das war etwa ein Viertel weniger als noch im Jahr 2000. Als Gründe für die Schliessungen nannte BBPA «hartnäckig hohe Energierechnungen, eine der höchsten Biersteuern in Europa und keine Mehrwertsteuererleichterung».
Steuersenkungen sollen Abhilfe schaffen
«Wenn eine Gemeinschaft ein Pub verliert, verliert sie nicht nur das Gebäude und die Arbeitsplätze», sagte BBPA-Chefin Emma McClarkin. «Sie verliert auch ein Kulturgut in ihrem Herzen, dass unmöglich zu ersetzen ist.»
Kneipen seien ein wirtschaftlicher Indikator, und es gebe einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Aus der Kneipen und dem Niedergang der Hauptstrassen in vielen Orten. Die Branche forderte die Regierung mit Nachdruck zu Hilfe auf. Nötig seien unter anderem eine Senkung der Bier- sowie der Mehrwertsteuer.