Grossbritannien will Einreisegenehmigungen nach US-Vorbild einführen
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien will die Auflagen für eine Einreise neu regeln.
- Bis 2025 sollen Einreisegenehmigungen nach US-Vorbild eingeführt werden.
Wie die britische Innenministerin Priti Patel ankündigte, sollen in dem Land künftig für den visafreien Reiseverkehr Einreisegenehmigungen nach US-Vorbild eingeführt werden. Ausgenommen davon seien lediglich irische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Grossbritannien.
Es gehe darum, zu erfassen, wer im Land sei und wer die erlaubte Aufenthaltsdauer überschreite, so Patel in einer Grundsatzrede am Montag. Zudem sollen die Antragsteller einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.
Die neue Regelung, die bis 2025 in Kraft treten soll ist Teil eines grösseren Programms, mit dem die konservative Politikerin die ihrer Ansicht nach «kaputten» Einreisebestimmungen des Landes grundlegend reformieren will. Wie viel für die Anträge künftig bezahlt werden muss und ob sie für jede Reise einzeln gestellt werden müssen, konnte Patel noch nicht beantworten.
Auch für Briten gelten neue Regeln
Briten, die in Schengenzone reisen, müssen bereits vom kommenden Jahr an ebenfalls eine Genehmigung beantragen. Sie gilt jedoch für bis zu drei Jahre und für mehrere Reisen. Mit dem endgültigen Vollzug des Brexits zum Jahreswechsel dürfen EU-Bürger bis zu sechs Monate lang zu touristischen Zwecken nach Grossbritannien reisen.
Wer in dem Land leben und arbeiten will, benötigt ein Visum. Ausgenommen sind EU-Bürger, die bis Ende 2020 eingereist sind und spätestens bis Ende Juni 2021 Bleiberecht beantragt haben.
Unter anderem plant Patel auch Gesetzesänderungen, die es illegal ins Land eingereisten Menschen unmöglich machen soll, Asyl zu erhalten. Faktisch wären damit nur noch Menschen asylberechtigt, die im Rahmen eines Aufnahmeprogramms und von Familienzusammenführung nach Grossbritannien kommen. Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR hatte die Pläne bereits im Vorfeld heftig kritisiert und gewarnt, London riskiere einen Verstoss gegen die UN-Flüchtlingskonvention.