Gynäkologe zeugte 17 Kinder ohne Wissen der Frauen
In Holland wurde ein Fall bekannt, in dem ein Gynäkologe Frauen künstlich mit seinen Spermien befruchtete. Er hat mindestens 17 Kinder gezeugt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gynäkologe hat Frauen ohne deren Wissen mit seinen Spermien befruchtet.
- Dabei sind mindestens 17 Kinder zwischen 1981 und 1993 entstanden.
- Dass es noch mehr Kinder von dem holländischen Arzt gibt, ist nicht ausgeschlossen.
Unabhängig voneinander machten sich erwachsene Personen aus den Niederlanden auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater. Dabei kam ans Licht, dass ein Gynäkologe zwischen 1981 und 1993 Patientinnen ohne deren Wissen mit seinem Sperma befruchtete. Damit hat er mindestens 17 Kinder gezeugt, wie das Isala-Krankenhaus heute in einer Mitteilung schreibt.
Der mittlerweile verstorbene Arzt war in Zwolle Spezialist für künstliche Befruchtung. Gemeinsam mit den legalen Kindern des Gynäkologen hat das Krankenhaus beschlossen, den Fall öffentlich zu machen.
Spenderprofil wurde in Datenbank erfasst
Auf den Namen des Frauenarztes sei man nach verschiedenen Übereinstimmungen einer Reihe kommerzieller DNA-Datenbanken gekommen. Diese wurden mit einem DNA-Test von einem der legalen Kinder des Arztes abgeglichen.
Das virtuelle Spenderprofil wurde nun in einer Datenbank erfasst. Personen, bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie Kinder von Dr. Jan Wildschut sind, können sich kostenlos testen lassen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Mann noch mehr Kinder zeugte.
Künstliche Befruchtung wurde oft verschwiegen
In den 1980er Jahren wurde den Eltern häufig geraten, die künstliche Befruchtung zu verschweigen. Viele Kinder von damals wissen bis heute (noch) nicht, dass sie von einem Spender stammen. Das Krankenhaus schreibt: «Dies kann Probleme verursachen, wenn aus Unwissenheit gegenseitige Beziehungen oder Nachkommen entstehen.»
Aus Sicht des Isala ist das Verhalten des Arztes aus moralischer Sicht inakzeptabel.