Hausdurchsuchung bei Ex-FPÖ-Chef HC Strache
Laut Medienberichten ist es im Haus von Hans-Christian Strache zu einer Hausdurchsuchung gekommen – wegen Verdachts auf Bestechlichkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Häuser von Ex-FPÖ-Chef HC Strache und Johann Gudenus wurden durchsucht.
- Dabei geht es um den Verdacht der Bestechung und der Bestechlichkeit.
In Österreich ist es nach Medienberichten zu einer Hausdurchsuchung beim ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gekommen. Auch das Haus von Ex-Fraktionschef Johann Gudenus (FPÖ) sei durchsucht worden.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien bestätigte Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit. Dabei nannte sie keine Namen von Betroffenen.
Ein Sprecher erklärte: «Es geht um den Verdacht, dass zwischen Verantwortlichen eines Glücksspielunternehmens und Amtsträgern der Republik Österreich im Gegenzug für die Besetzung eines bestimmten Kandidaten als Vorstandsmitglied einer Aktiengesellschaft die parteiische Vergabe von Glücksspiellizenzen vereinbart wurde.»
Keine Personen oder Standorte bestätigt
Die FPÖ habe einen Bezirksrat aus Wien auf Basis eines politischen Deals in den Vorstand eines Glückspielunternehmens hieven lassen. So lautet nach Angaben der Zeitung «Der Standard» der Vorwurf.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte weder Personen noch Standorte. Insgesamt habe es bei sechs Verdächtigen und einem Verband, das könne auch eine Firma sein, Durchsuchungen gegeben, so die Ermittler.
«Die Vorwürfe sind haltlos, aber wir kooperieren selbstverständlich mit den Behörden», teilte ein Sprecher des Glücksspielunternehmens am Dienstag mit. Weitere Auskünfte seien nicht möglich, da man zu Behördenmassnahmen, die Verschlusssache seien, keine Auskunft geben dürfe.
Ibiza-Video führte zu Regierungskrise
Strache und Gudenus spielten die Hauptrolle bei dem im Mai veröffentlichten Ibiza-Video aus dem Jahr 2017. Darin scheint Strache einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte unter anderem Staatsaufträge in Aussicht zu stellen. Im Gegenzug soll seine Partei gefördert werden.
Das Video führte zum Bruch der ÖVP-FPÖ-Koalition und zu den Neuwahlen im September. Der heimlich aufgenommene Streifen war laut Staatsanwaltschaft nicht unmittelbarer Grund der jetzigen Hausdurchsuchungen, sondern eine später eingegangene Anzeige.