Heftige russische Raketenangriffe - Selenskyj: Zeichen der Schwäche
Mit massiven Raketenangriffen auf ukrainische Eisenbahnanlagen will Russland nach Einschätzung der Kiewer Führung der Nachschub an westlichen Waffen stoppen. Das schrieb der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Dienstagabend auf Telegram. Zuvor waren viele Landesteile von Explosionen erschüttert worden. Es werde aber nicht gelingen, den Nachschub an Rüstungsgütern aufzuhalten, sagte Jermak. «Es kommt alles an.»
Das Wichtigste in Kürze
- Politisch deutete Präsident Wolodymyr Selenskyj die Angriffe als Zeichen einer Ohnmacht Moskaus.
«Offensichtlich hat das russische Militär heute äusserst nervös auf unsere Erfolge reagiert», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache in Kiew. Er berichtete von Angriffen mit Raketen auf Lwiw, Winnyzja, Odessa, das Kiewer Gebiet und das Umland von Dnipro.
Ein klares militärisches Ziel sei aber nicht zu erkennen, wenn selbst Transkapatien im äussersten Westen an der Grenze zu Ungarn beschossen werde. Die Russen kaschierten nur ihre Ohnmacht, «weil die Ukraine zu stark für sie ist», sagte Selenskyj.
Die russische Armee habe mehr als 20 Raketen auf die Ukraine abgeschossen, schrieb der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ignat, auf Facebook. Viele Raketen seien von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden. Die Luftabwehr der Ukraine habe ihrerseits acht feindliche Marschflugkörper abgefangen. Diese militärischen Details waren nicht unabhängig überprüfbar. Nach Berichten zielten die Angriffe auf Bahnanlagen und die Stromversorgung. In Teilen des Gebietes Lwiw im Westen der Ukraine fiel der Strom aus.