Die Bundesregierung plant ab 2024 Kürzungen in der Entwicklungshilfe. Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Noch immer wurden Millionen Mensch Hunger leiden.
Alltag in Syrien: Kinder auf dem Rückweg von der Schule - sie laufen an Gebäuden vorbei, die durch Luftangriffe zerstört wurden.
Alltag in Syrien: Kinder auf dem Rückweg von der Schule - sie laufen an Gebäuden vorbei, die durch Luftangriffe zerstört wurden. - Anas Alkharboutli/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung plant ab 2024 drastische Kürzungen für die Entwicklungshilfe.
  • Hilfsorganisationen fordern mehr finanzielle Mittel.
  • Noch immer leiden Millionen Menschen unter Hunger.

Die Welt steht vor grossen humanitären Herausforderungen. Doch statt mehr Geld für Entwicklungshilfe bereitzustellen, plant die Bundesregierung ab 2024 drastische Kürzungen. Hilfsorganisationen schlagen Alarm.

Angesicht einer dramatischen Zunahme von Kriegen, gewaltsamen Konflikten, Hungerkatastrophen, Wetterextremen in Folge von Klimawandel und den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie würden nicht weniger, sondern mehr finanzielle Mittel benötigt. Das forderten die Welthungerhilfe und terre des hommes in Berlin. Beide Organisationen stellten ihren «Kompass 2023 – zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik» vor.

Ausgaben haben Spitzenwert erreicht

Demnach haben die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit im vergangenen Jahr einen Spitzenwert erreicht. Sie werden international in der sogenannten ODA-Quote («Official Development Assistance») bemessen.

«2022 erreichte die deutsche ODA mit 0,83 Prozent den bislang höchsten Anteil am Bruttonationaleinkommen. Das ist erfreulich, allerdings stehen laut der gültigen mittelfristigen Finanzplanung ab 2024 drastische Haushaltskürzungen im Etat des Bundesentwicklungsministeriums und des Auswärtigen Amtes an». Das erklärte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von terre des hommes. Die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit dürften keinesfalls wieder sinken.

Zahl unterernährter Menschen zum vierten Mal gestiegen

Die Bundesregierung habe auf die aktuellen Krisen gut reagiert. Dies mit einer erneuten Steigerung der Mittel im Vorjahr auf ein Rekordhoch von 33,3 Milliarden Euro. Das betonte Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe. Trotzdem litten noch bis zu 828 Millionen Menschen unter chronischem Hunger.

Die Zahl der akut unterernährten Menschen sei 2022 zum vierten Mal in Folge gestiegen. Es müsse mehr in die ärmsten Länder, insbesondere deren ländliche Räume, investiert werden, der Aufbau sozialer Sicherungssysteme unterstützt und sowohl Klimaschutz als auch -anpassung ausgebaut werden.

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