Hochwasserlage in Deutschland bleibt angespannt
Tagelanger Regen und durchgeweichte Böden: Vielerorts in Deutschland gibt es Hochwasser. Ein Landkreis erwartet am Abend eine Flutwelle.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Regen der vergangenen Tage hat einigen Regionen Deutschlands Hochwasser gebracht.
- Für einige Bundesländer hat sich die Lage zwar entspannt.
- In Niedersachsen ist die Gefahr aber nicht vorbei: Es wird eine Flutwelle erwartet.
Tagelanger Dauerregen hat Bewohner und Einsatzkräfte über Weihnachten in vielen Regionen Deutschlands vor Herausforderungen gestellt. Im niedersächsischen Rinteln wurden Bewohner am Dienstagmorgen evakuiert. Im thüringischen Windehausen mussten Menschen bereits am ersten Weihnachtsfeiertag ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Hochwasserlage in dem überfluteten Ort in Nordthüringen ist nach Einschätzung der Einsatzkräfte mittlerweile stabil. Der Ort wurde aufgrund der kritischen Lage am Montag geräumt. Von den knapp 500 Einwohnern seien schätzungsweise noch 100 in dem Ort, so Matthias Marquardt, Bürgermeister der Stadt Heringen, zu der Windehausen gehört.
Flutwelle und Evakuierungen in Niedersachsen
Weniger stabil ist die Lage im niedersächsischen Landkreis Goslar. Dort hat die Okertalsperre im Harz ihre maximale Kapazität erreicht. Über den Überlauf der Staumauer werde nun mehr Wasser in die Oker abgegeben, teilte die Stadtverwaltung Braunschweig am Mittag mit. Statt 16 Kubikmeter pro Sekunden fliessen nun 30 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss.
Es werde erwartet, dass die Welle in den späten Abendstunden in der Stadt ankomme. Wegen der drohenden Okerflut hat die Stadt Braunschweig mehrere Strassen in Flussnähe gesperrt.
In dem Ort Rinteln im Landkreis Schaumburg sind am Morgen die Bewohner einer Strasse direkt an der Stadtmauer evakuiert worden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Laut NDR wurden 108 Bewohner evakuiert. In der betroffenen Strasse seien die Keller der Gebäude vollgelaufen. Die Feuerwehr sei mit Pumpen vor Ort und staple Sandsäcke.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich am Dienstag ein Bild von der Hochwasserlage im Land gemacht. Beim Besuch in Northeim, wo ein Damm gebrochen war, dankte er den Zehntausenden Helfern für ihren Einsatz über die Weihnachtsfeiertage.
Unwetterwarnungen aufgehoben
Immerhin: Nach tagelangem Dauerregen hat der deutsche Wetterdienst DWD alle seine zeitweise für mehrere Bundesländer geltenden Unwetterwarnungen aufgehoben. Der Regen habe nachgelassen beziehungsweise an Intensität verloren, teilte der DWD am Mittag in Offenbach mit. «Bis auf Weiteres ist mit keinen ergiebigen Niederschlägen zu rechnen.»