Wetter

Wetter: So wird entschieden, wie viel Wasser aus den Seen abfliesst

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Der Regen prägt im Dezember das Wetter in der Schweiz – das bringt Seen und Flüsse an ihre Grenzen. Schleuser müssen wichtige Entscheidungen treffen.

Bielersee Wetter
Die Hochwasser-Lage am Bielersee ist angespannt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hochwasser-Lage ist in diesen Tagen angespannt.
  • Unter anderem in Bern muss man deshalb die Gewässer regulieren.
  • Es braucht Entscheidungen unter Zeitdruck – allen recht machen kann man es kaum.

In der Schweiz zeigt sich das Wetter derzeit wieder von seiner regnerischen Seite. Die starken Niederschläge sorgen vielerorts für steigende Pegel. Es kommt zu Hochwasser oder Erdrutschen.

Wohnen Sie an einem Gewässer?

Um die Schäden zu begrenzen, können – und müssen – Gewässer teilweise reguliert werden. Ein Bericht der «SRF»-Sendung «Schweiz aktuell» zeigt, wie das im Kanton Bern funktioniert.

Regnerisches Wetter fordert richtige Entscheidungen unter Zeitdruck

In einer mit Schichtarbeit besetzten Schaltzentrale kann entschieden werden, welche Schleusen man wann öffnet. Als Basis für diese Entscheidungen dient eine Übersicht, wo zu sehen ist, welches Gewässer wie viel Wasser führt.

Sebastian Jaberg, stellvertretender Leiter der Gewässerregulierung Bern, erklärt: «Hier am Beispiel des Bielersees sehen wir, wie viel Wasser wir herauslassen. Aktuell versuchen wir ein Maximum herauszulassen, weil der See so hoch ist.»

Gleichzeitig dürfen natürlich die Grenzwerte anderswo nicht überschritten werden. Je nach Wetter müsse der Abfluss aus dem Bielersee entsprechend gedrosselt werden, so Jaberg.

Mit einem Mausklick kann Jaberg die Schleusen auf- und zumachen. Rein technisch sei die Arbeit nicht so schwierig, sagt er. Aber: «Es geht darum, die richtigen Entscheidungen zu treffen – auch zeitkritische.»

Regulier-Reglement als Kompromiss

Bernhard Schudel, Abteilungsleiter der Gewässerregulierung Bern, betont, dass es auch «Interessensgegensätze» gebe. «Die See-Anlieger haben nicht die gleichen Vorstellungen einer guten Regulierung wie diejenigen an der Aare

Hochwasser
Bernhard Schudel ist Abteilungsleiter bei der Gewässerregulierung Bern. Beim aktuellen Wetter ist sein Team besonders gefordert. - Screenshot SRF

Deswegen wurde ein Kompromiss ausgearbeitet und in einem Regulier-Reglement festgehalten. Schudel sagt: «Dieses Regulier-Reglement ist die Basis für die Entscheidungen, die unser Team fällt.» Manchmal müssen an bestimmten Orten auch Schäden in Kauf genommen werden.

Im Moment müsse man vor allem das Wasser abfliessen lassen, so Schudel. Das heisst: «Wir öffnen die Schleusen so weit wie möglich, um das Wasser abzubauen. Aber wenn ich Bielersee, Neuenburgersee und Murtensee anschaue, dann ist das keine Sache von Tagen, sondern von Wochen.»

Kommentare

User #6164 (nicht angemeldet)

Einfach mal der Natur auch ein bisschen Platz lassen…

User #3787 (nicht angemeldet)

Ein Lagotto ist ein Wasserhund. Er kann schwimmen

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