Das «Killer Paar» stehen seit Mittwoch wegen Mordes vor dem Schwurgericht. Am ersten Verhandlungstag äusserten sich beide nicht. Sie Das Paar habe sich in der psychiatrischen Klinik gefunden und zusammen Horrorfilme und Serien geschaut.
Die 38 Jahre alte Frau und ihr zehn Jahre jüngerer Ex-Freund stehen seit Mittwoch wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Schwurgericht.
Die 38 Jahre alte Frau und ihr zehn Jahre jüngerer Ex-Freund stehen seit Mittwoch wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Schwurgericht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein knappes Jahr nach dem Mord müssen sie sich vor dem Darmstädter (D) Landgericht verantworten.
  • Angeregt von Horrorfilmen und einer Fernsehserie über echte «Killer Paare» sowie aus Geldnot liessen sie so handeln.
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Die 38 Jahre alte Frau und ihr zehn Jahre jüngerer Ex-Freund stehen seit Mittwoch wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Schwurgericht. Zur Anklage äussern sich beide am ersten Verhandlungstag nicht.

Angeregt von Horrorfilmen und einer Fernsehserie über echte «Killer-Paare» sowie aus Geldnot sollen sich die beiden im März 2017 entschieden haben, Serienmörder zu werden. Als erstes Opfer wählten sie laut Staatsanwaltschaft die dem Angeklagten als grosszügig bekannte Rentnerin aus dem hessischen Dieburg aus – eine Nachbarin seiner Mutter.

Das Paar soll bei der alten Frau im März 2017 geklingelt und in der Wohnung elfmal auf sie eingestochen haben; der Angeklagte von hinten, seine mutmassliche Komplizin von vorne.

Das arbeitslose Paar hatte sich Anfang 2017 in einer psychiatrischen Klinik in Gross-Umstadt gefunden. Der Angeklagte sei wegen einer schizophrenen Erkrankung behandelt worden, die Frau wegen Depressionen und Alkoholabhängigkeit. Dabei hätten sie sich regelmässig Horrorfilme und online die Serie «Killer-Paare» angeschaut und «nach einer Aufwertung ihres erheblich reduzierten Selbstwertgefühls gesucht», sagte der Staatsanwalt. «Spätestens am Nachmittag des Tattags beschlossen sie, Serienmörder zu werden.»

Am Tag nach der mutmasslichen Tat besuchten sie die Mutter des Angeklagten in der Nachbarwohnung des Tatorts und sahen den Ermittlungen der Polizei zu. Schliesslich flüchteten sie mit dem Auto der 38-Jährigen über Frankreich nach Spanien. In der südspanischen Hafenstadt Algeciras wurden sie eine Woche später festgenommen und bald darauf nach Deutschland ausgeliefert.

Der Angeklagte, der wegen seiner psychischen Erkrankung in einer Forensischen Psychiatrie untergebracht. Der psychiatrische Sachverständige sprach vor der Strafkammer von «elementaren Widersprüchen». So habe der Beschuldigte zunächst gesagt, seine frühere Freundin sei bei der Tat nicht anwesend gewesen. Später habe er behauptet, sie habe auch zugestochen und er wisse nicht, wer von ihnen beiden die Rentnerin letztlich umgebracht habe.

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