Wenig Alk, keine Clubs: Was machen die Jungen am Wochenende?

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Zürich,

Die junge Generation geht immer weniger in Clubs zum Feiern. Doch was machen die Jungen stattdessen am Freitag- und Samstagabend? Nau.ch hat nachgefragt.

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Die meisten Jungen geben in der Nau.ch-Umfrage an, nicht oft in den Ausgang zu gehen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen sinkender Nachfrage mussten in den letzten Jahren einige Musikclubs schliessen.
  • Die junge Generation bevorzugt eher einen gemütlichen Abend in einer Bar.
  • Auch der Alkoholkonsum ist in den vergangenen Jahren gesunken.

Ob die «Zukunft» in Zürich, das «Du Théâtre» oder der «Propeller» in Bern: Verschiedenste Clubs mussten wegen sinkender Nachfrage bereits schliessen. Besonders junge Menschen zieht es seltener in die Musikclubs.

Hinzu kommt: Studien zeigen, dass Junge immer weniger Alkohol trinken. Was früher normal war, ist heute out.

Aber was machen Junge eigentlich stattdessen am Freitag- und Samstagabend? Nau.ch hat junge Menschen in Zürich dazu befragt.

«Ich mache lieber Sport»

Lorena (20) ist keine aktive Clubgängerin: «Ich gehe lieber fein essen oder in eine Bar und geniesse so den Abend.»

Ihre Freundin Selina (20) sieht das gleich: «Ich kann mich da nur anschliessen.»

Auch bei den meisten anderen Befragten tönt es ähnlich. Der klassische Musikclub hat einen schweren Stand. Filip (20) sagt: «Ich mache lieber Sport oder gehe mit Freunden raus.»

Tiefe Gespräche sind bei dröhnender Musik nicht möglich

Alexander Bücheli, Geschäftsführer der Schweizer Bar und Club Kommission (SBCK) bestätigt: «Das Ausgehverhalten hat sich differenziert. Das heisst, gerade die jüngere Generation geht weniger oft in den Ausgang.»

Doch weshalb meiden viele Junge das Ausgehen in Clubs? Statt auf der Tanzfläche zu feiern, sitzen viele lieber mit Freunden zusammen.

Einen besseren Anklang bei den Jungen finden Spieleabende, ein gemütlicher Abend in einer Bar oder im Sommer ein gemeinsames «Brätle».

Lieber erzählt man sich aus dem Leben und führt «deepe» (tiefe) Gespräche bis in die Morgenstunden. Genau das, was in Musikclubs mit dröhnend lauter Musik nicht möglich ist.

Corona «hat sicherlich beigetragen»

Zu den Gründen sagt Bücheli: «Dazu hat sicherlich die Coronapandemie beigetragen. Zwei Jahrgänge mussten sich ohne reguläres Clubangebot sozialisieren.»

Ein wichtiger Faktor stelle auch die inflationsbedingte Abnahme der Kaufkraft junger Menschen dar.

Gehst du regelmässig in Musikclubs feiern?

Denn ein Clubbesuch ist teuer – Eintritt, Drinks und Garderobe summieren sich. Ein Abend kann schnell mehrere Hundert Franken kosten.

Deshalb wird oft zuerst zu Hause «vorgeglüht». Der günstigere Alkohol schont das Portemonnaie. Im Club selbst wird dann kaum noch konsumiert.

In der Nau.ch-Umfrage gaben die jungen Erwachsenen ganz unterschiedliche Budgets für einen Abend an. Ausgegeben werden zwischen 20 und satten 200 Franken.

Bücheli: «Der Alkoholkonsum ist rückläufig»

In der Umfrage sagen sowohl Alyssa als auch Darren: «Ich trinke keinen Alkohol

Dass Nau.ch gleich zwei Jugendliche findet, die das so handhaben, ist kein Zufall.

Alexander Bücheli sagt: «Das Schweizer Monitoring-System Sucht und nicht übertragbare Krankheiten zeigt, dass der Alkoholkonsum in der Schweiz in allen Altersgruppen rückläufig ist.»

Umfrage
Lorena (l.) gibt an einem Abend bis zu 200 Franken aus. - Nau.ch

Eine Umfrage unter den Mitgliedern der Schweizerischen Bar und Club Kommission im Frühjahr 2024 habe ergeben: «60 Prozent der teilnehmenden Club- und Eventlokale gaben an, dass die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken zugenommen hat.»

Dies sei eine erfreuliche Tendenz. Auch wenn sich damit die Umsatzeinbussen nicht kompensieren lassen.

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Kommentare

User #1124 (nicht angemeldet)

Morgen gehts nicht um die Wurscht, nein. Es geht um die Eier.

User #1417 (nicht angemeldet)

Der Papst muss sich jetzt ausruhen. Er hatte eine Lungenentzündung. Meistens kommt das vom Rauchen.

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