Hungerstreik: Klima-Aktivist ins Krankenhaus eingeliefert

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Deutschland,

Weil sie den Kanzler zu einer Regierungserklärung zur Dramatik der Klimakrise zwingen wollen, sind Aktivisten in Berlin im Hungerstreik. Einer von ihnen ist nun schwer angeschlagen im Krankenhaus.

Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick im Hungerstreik-Camp in Berlin.
Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick im Hungerstreik-Camp in Berlin. - Paul Zinken/dpa

Ein Teilnehmer des Klima-Hungerstreiks in Berlin ist nach Angaben der Kampagne «Hungern bis ihr ehrlich seid» ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick sei ins Bundeswehr-Krankenhaus gebracht worden, teilte die Kampagne mit. Er befinde sich schon seit 89 Tagen im Hungerstreik, sein Gesundheitszustand sei von einem betreuenden Ärzte-Team zuletzt als akut lebensgefährlich eingestuft worden.

Mehrere Aktivisten der Kampagne sind seit Wochen in Berlin im Hungerstreik und teils schwer gesundheitlich angeschlagen. Sie fordern von Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung. Darin soll der Kanzler unter anderem sagen, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre schon jetzt zu hoch und kein CO2-Budget mehr übrig sei.

Die Kampagne verbreitete auch Zitate von Metzeler-Kick, die für den Fall seiner Krankenhauseinlieferung vorbereitet worden seien. «Offensichtlich ist die Regierung eher bereit, uns Hungernde sterben zu lassen, als wissenschaftliche Fakten auszusprechen», kritisierte er demnach unter anderem. Die Hungerstreikenden und ihre Unterstützer riefen zu gewaltfreien Protesten auf.

Scholz wünscht Hungerstreik-Abbruch

Der Bundeskanzler hatte kürzlich an die Teilnehmer des Klima-Hungerstreiks appelliert, ihre Aktion abzubrechen. Das sei sein Wunsch, sagte der SPD-Politiker bei einem von der «Thüringer Allgemeinen» organisierten Bürgergespräch. Auf die Forderungen der Aktivisten ging Scholz nicht konkret ein.

Die Aktivisten leben in einem Zeltcamp am Bundeswirtschaftsministerium. Metzeler-Kick aus München hatte seine Aktion am 7. März begonnen, die anderen folgten nach und nach.

Kommentare

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Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Die Gesellschaft darf sich nicht erpressen lassen, auch wenn jemand sterben sollte. Eine "Zwangsernährung" wegen Selbstgefährdung dürfte rechtlich.nicht machbar sein und wozu auch? Aktivisten fühlen sich ihrer Ziele verpflichtet, drangsalieren dabei andere oder wie hier, sich selbst. Wenn sie meinen, dass Demokratie so funktioniert, haben sie nichts begriffen.

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