Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Angaben von Direktor Rafael Grossi «echte Verhandlungen» mit Russland und der Ukraine über die Einrichtung einer Schutzzone für das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja aufgenommen. Er habe sich am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York neben anderen Treffen sowohl mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow, als auch mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba getroffen, sagte Grossi am Mittwoch vor Journalisten in New York. «Die Räder sind in Bewegung.»
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja. Das Foto wurde während einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Reise aufgenommenen.
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja. Das Foto wurde während einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Reise aufgenommenen. - -/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein konkretes Ergebnis gebe es noch nicht, sagte Grossi weiter, aber er habe den Eindruck, dass es auf allen Seiten die Überzeugung gebe, dass die Einrichtung einer solchen Schutzzone unverzichtbar sei.
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Weil die Situation rund um das ukrainische AKW sich noch weiter verschlechtert habe und ihm «riesige Sorge» bereite, sei Eile geboten, sagte Grossi. «Wir müssen das so schnell wie möglich entscheiden.» Er hoffe, dass er bald in die Ukraine und dann auch nach Russland reisen könne, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Das Kernkraftwerk Saporischschja steht seit Anfang März unter russischer Kontrolle. Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt ist es das grösste Atomkraftwerk in Europa. Moskau und Kiew lasten sich den jüngsten Beschuss der Anlage gegenseitig an. Eine Häufung von Vorfällen, die zur Abschaltung von Reaktoren und Stromausfällen führten, hatte international die Sorge vor einer Atomkatastrophe erhöht.

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