Immer mehr Delfine verenden nach Öl-Unglück im Schwarzen Meer
Der Untergang von zwei Öltankern vor der russischen Küste zieht immer weitere Kreise. Schweröl und immer mehr tote Tiere treiben an Land.
Das Wichtigste in Kürze
- An den Stränden des Schwarzen Meeres werden zunehmend tote Delfine angespült.
- Die Anzahl der toten Tiere sei für die Jahreszeit «untypisch hoch».
- Dies wird mit dem Auslaufen von Schweröl im Meer in Verbindung gebracht.
Das Unglück, bei dem zwei russische Öltanker zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer gesunken sind, hat weitere Folgen: Immer mehr tote Delfine werden ans Ufer gespült.
Inzwischen seien es 32 Tiere, deren Tod vermutlich mit dem Auslaufen von Schweröl im Meer zusammenhänge. Das teilte die russische Umweltorganisation Delfa auf Telegram mit.
«Praktisch jeden Tag erhalten wir neue Informationen zu verendeten Delfinen. Wir führen eine Statistik und geben die Daten regelmässig an die staatlichen Organe weiter.»
Die Anzahl der toten Delfine sei für die Jahreszeit «untypisch hoch», betonten die Ökologen.
Was ist passiert?
Hintergrund: Zwei mit Schweröl beladene Tanker sind Mitte Dezember bei schwerer See gekentert.
Sie befanden sich in der Meerenge zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim.
Es lief tonnenweise Öl ins Meer aus. Und wird seitdem an den Stränden der russischen Region Krasnodar und der Krim angespült. Vor Ort wurde der Notstand verhängt.
Tausende freiwillige Helfer sind im Einsatz, um die Strände zu reinigen. Immer neue Ölflecken tauchen auf. Die Helfer versuchen auch, von Schweröl verunreinigte Vögel zu retten.
Dabei gab es einen Eklat: Ökologen beklagten, dass selbst 90 Prozent der eigentlich geretteten Vögel wegen unsachgemässer Behandlung später gestorben seien.
Behörden weisen den Vorwurf als «Fake» zurück. Der Operationsstab zur Beseitigung der Katastrophe teilte mit: Der Anteil der auf dem Weg in die Freilassung verendeten Tiere liege unter zehn Prozent.