Immer mehr Posttraumata bei britischen Soldaten
Eine Studie untersuchte die Psyche britischer Ex-Soldaten. Sie verzeichnet eine Zunahme der posttraumatischen Störungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund sechs Prozent der britischen Ex-Soldaten leiden an Posttraumata.
- Vor zehn Jahren waren es lediglich vier Prozent.
Angehörige der britischen Streitkräfte leiden einer Studie zufolge häufiger an Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung als vor zehn Jahren. Rund sechs Prozent der derzeitigen oder ehemaligen Armee-Angehörigen klagten im Zeitraum 2014/2016 über entsprechende Beschwerden, heisst es in einem heute Montag in der Zeitschrift «British Journal of Psychiatry» veröffentlichten Bericht. Vor zehn Jahren hatten noch vier Prozent Anzeichen der psychischen Erkrankung aufgewiesen.
Besonders stark betroffen sind demnach ehemalige Frontkämpfer der Einsätze der britischen Armee im Irak und in Afghanistan: Rund 17 Prozent der Veteranen hätten Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung beschrieben, erläutern die Wissenschaftler des Forschungszentrums für Militärgesundheit am Londoner King's College in der Studie. Soldaten, die etwa als Logistiker im Hintergrund im Einsatz waren, hätten zu sechs Prozent Beschwerden aufgewiesen.
Veteranen stärker betroffen als Soldaten
Insgesamt sind der Studie zufolge Veteranen aller britischen Auslandseinsätze häufiger von psychischen Folgen betroffen als Soldaten, die sich derzeit im Einsatz befinden. Von diesen litten demnach fünf Prozent an Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Dies entspreche der Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung.
Für die Studie wurden 8093 Armee-Angehörige untersucht. 62 Prozent von ihnen waren zwischen 2003 und 2011 im Irak oder von 2001 bis 2014 in Afghanistan im Einsatz.