In Bautzen (D) feiert man mit Hitlergrüssen zu SS-Marschlied
Das Oktoberfest in Kubschütz bei Bautzen (D) sorgt für Aufsehen. Und das mit verfassungswidrigen Gesten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Twitter-Video eines Oktoberfests in Deutschland sorgt für Entsetzen.
- Auf den Aufnahmen sind Hitlergrüsse zu erkennen.
- Der deutsche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Auch im sächsischen Kubschütz bei Bautzen wurde das Oktoberfest ausgelassen gefeiert. In traditionellen Trachten wurde im Festzelt getrunken, gesungen und gelacht.
In der feiernden Masse tauchen aber auch bedenkliche Gesten auf: Die Handbewegungen einiger Gäste erinnern doch schwer an den verfassungswidrigen Hitlergruss.
Ein Twitter-Video hält den Moment fest und verstärkt den Verdacht, dass es sich dabei um den «Deutschen Gruss» handelt. Denn im Hintergrund der Aufnahmen läuft das Marschlied «Erika», das im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht gesungen wurde.
«Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein und das heisst: Erika», hallt es durch das Festzelt. Zwar ist die Marschkomposition an und für sich nicht verboten, sie diente jedoch der NS-Propaganda im Dritten Reich.
Ermittlungen laufen
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt die sächsische Polizei, dass der Staatsschutz mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat: «Sollte es sich um den sogenannten Hitlergruss handeln, wäre dies wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen strafbar.»
Vom Oktoberfest in Bautzen – östlich von Dresden – seien der Polizei keine weiteren vergleichbaren Vorfälle bekannt. Dennoch überrasche es aufgrund der Daten des Verfassungsschutzes nicht, dass sich dieser Vorfall im Landkreis Bautzen zugetragen habe.
Denn bereits mehrere bautzische Bewegungen stehen unter besonderer Beobachtung des Verfassungsschutzes in Sachsen. Auch der Jahresbericht zeigt, dass das rechtsextremistische Personenpotenzial in Bautzen mit am höchsten ist.