Bereits im Vorfeld hatten Rechte gegen den ersten Christopher-Street-Day gehetzt. Nach einer Störaktion am Samstag ermittelt nun der Staatsschutz.
Umzüge zum Christopher-Street-Day (CSD) zeigen Unterstützung für homosexuelle und queere Menschen. (Symbolybild)
Umzüge zum Christopher-Street-Day (CSD) zeigen Unterstützung für homosexuelle und queere Menschen. (Symbolybild) - Focke Strangmann/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim ersten Christopher-Street-Day (CSD) in Weissenfels in Sachsen-Anhalt hat es am Samstag Störungen durch mutmasslich Rechtsextreme gegeben.
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Dabei soll auch der Hitlergruss gezeigt worden sein, sagte eine Polizeisprecherin. Der Staatsschutz ermittle. Weitere Details nannte sie mit Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht.

An der Störaktion noch vor Beginn des CSD im Bereich des Weissenfelser Marktes seien mehr als 20 Menschen beteiligt gewesen, was den Start des Umzugs verzögert habe. Von den Beteiligten sei die Identität vor Ort festgestellt und Anzeige erstatten worden.

Laut Polizei nahmen rund 600 Menschen an dem Umzug für die Rechte von homosexuellen und queeren Menschen teil. Nach den Attacken vor Beginn des CSD sei der Rest der Veranstaltung «ohne grössere Vorkommnisse» verlaufen, hiess es.

Homophobe Aussagen auf Flugblättern

Zuvor hatte es unter anderem vonseiten der rechtsextremen Partei Der Dritte Weg Hetze gegen den CSD gegeben. Sowohl in sozialen Medien als auch auf Flugblättern wurde mit teils homophoben Aussagen Stimmung dagegen gemacht.

Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), betonte als Schirmherr der Veranstaltung, gerade solche rechtsextremen Positionen machten deutlich, wie wichtig es sei, Unterstützung zu zeigen. Es sei auch sonst für homosexuelle oder queere Menschen nicht immer leicht, sich in ländlichen Regionen akzeptiert zu fühlen.

Weissenfels hat etwa 40.000 Einwohner. Die einst barocke Residenzstadt liegt im Dreiländereck von Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen und gilt als Eingangstor zur mitteldeutschen Burgen- und Weinbauregion Saale-Unstrut.

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