In London fällt am meisten Mikroplastik vom Himmel
Wie eine aktuelle Studie zeigt, regnet in keiner Stadt der Welt so viel Mikroplastik vom Himmel wie in London.
Das Wichtigste in Kürze
- In London regnet es mehr Mikroplastik, wie sonst in keiner anderen Stadt.
- Ob das Plastik Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat, ist noch unklar.
Die Luft und der Regen in London ist mit Mikroplastik verseucht. Untersuchungen zeigen, dass die britische Hauptstadt die bisher höchsten Werte aufweist.
Bisher seien nur vier Städte untersucht worden, wie «The Guardian» berichtet. Alle vier wiesen jedoch eine mikroplastische Verschmutzung der Luft auf. Die in London gemessene Ablagerungsrate von Mikroplastikstoffen ist 20 Mal höher als in Dongguan, China, siebenmal höher als in Paris (F) und fast dreimal höher als in Hamburg (D).
Die in der Fachzeitschrift «Enviroment International» publizierte Untersuchung wurde vom Kings College in London durchgeführt. Es wurden acht Proben aus Regenwasser untersucht, das auf dem Dach eines Hochhauses im Londoner Zentrum gesammelt wurde.
15 verschiedene Plastik-Typen im Regenwasser
Der Verunreinigungsgrad lag täglich zwischen 575 und 1008 Partikeln pro Quadratmeter. Dabei konnten 15 verschiedene Kunststoffe identifiziert werden. Die meisten waren Acryl-Fasern, die höchstwahrscheinlich von Kleidung stammen. Nur acht Prozent der gefundenen Partikel bestanden aus Polystyrol und Polyethylen, die üblicherweise in Lebensmittelverpackungen zu finden sind.
Die Grösse der Mikroplastik-Partikel betrug zwischen 0,02 mm und 0,5 mm. Damit sind sie gross genug, um sich beim Einatmen in den Atemwegen abzulagern und verschluckt zu werden. Welche gesundheitlichen Gefahren Mikroplastik für den menschlichen Körper birgt, ist noch nicht bekannt.
«Ich finde das sehr besorgniserregend», sagte die leitende Forscherin Stephanie Wright. «Die grösste Sorge ist, dass wir nicht wirklich viel darüber wissen.»