Ein Viertel des Festlandes der griechischen Region Attika wurde durch Waldbrände zerstört: Rund 55'000 Hektar Fläche seien in sechs Jahren vernichtet worden.
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Verbrannte Vegetation in Griechenland. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Viertel des Festlandes der griechischen Region Attika wurde durch Brände zerstört.
  • Demnach wurde rund 23 Prozent der Fläche in den letzten sechs Jahren verbrannt.
  • Wissenschaftler fordern «Neudefinition des strategischen Managements von Waldbränden».
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Seit 2017 und bis einschliesslich Juli 2023 ist fast ein Viertel des Festlandes der griechischen Region Attika zerstört worden. Grund dafür seien Wald- und Buschbrände. Das teilte das Nationale Observatorium Athen mit, das für die Erhebung Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus ausgewertet hat.

Elf Grossbrände sowie kleinere Feuer hätten in dieser Zeit rund 55'000 Hektar Fläche vernichtet. Das entspreche rund 23 Prozent der Fläche des Festlands von Attika, bei der die dicht bebaute Grossstadt Athen ausgenommen sei. Das erklärte Meteorologe Konstantinos Lagouvardos am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gegend ist die bevölkerungsreichste Region Griechenlands.

Klimawandel nicht explizit als Ursache genannt

Die Wissenschaftler forderten in ihrer Mitteilung eine «völlige Neudefinition des strategischen Managements von Waldbränden». Den Klimawandel nannten die Fachleute nicht explizit als Ursache, verwiesen jedoch auf die Bedeutung des Wetters für die Brände.

«Waldbrände hatten wir immer», sagte Lagouvardos. Man müsse jetzt sehen, wie sich der Klimawandel weiter entwickele. «Fest steht jedenfalls, dass die grössten Feuer der vergangenen Jahre mit lang andauernden Hitzewellen zusammenfielen.»

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Ein Flugzeug versucht, einen Waldbrand in einem Wald in der Nähe der Stadt Mandra im Westen Attikas zu löschen. (Archivbild) - Lefteris Partsalis/XinHua/dpa

Zunächst gelte es, einen integrierten Ansatz zu verfolgen und verschiedene Wissenschaften zu vereinen, um Waldbrände zu verhindern und zu bekämpfen. So sei es unmöglich, extremen Waldbränden ohne die aktive Beteiligung von Meteorologen und auch der Forstwirtschaft zu begegnen.

Meteorologische Bedingungen bestimmten, ob und wann Wälder brennbar würden. Sie wirkten sich darüber hinaus auf das Brandverhalten und die Ausbreitung der Flammen aus.

Brandgefahr weiterhin extrem hoch

Die Forstwirtschaft könne darauf einwirken, mit anderen Bäumen als ausgerechnet Pinien aufzuforsten. Denn ihre brennenden Zapfen fliegen bei Grossbränden wie Handgraten Dutzende Meter weit und setzen weitere Bäume in Brand.

Die grössten Flächen – rund 26'000 Hektar – verbrannten bei den gewaltigen Wald- und Buschbränden im Jahr 2021. Sie gelangten zum Teil bis in die Athener Vorstädte.

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Ein Haus im Bezirk Mati im Osten von Athen ist von den Waldbränden vollständig zerstört worden. (Archivbild) - dpa

Aber auch die Katastrophe des Küstenorts Mati trug zu den verbrannten Flächen bei: Dort starben im Juli 2018 bei einem Waldbrand über 100 Menschen. Die Flammen überschlugen sich damals auf den Ort und haben die Bewohner ins Meer getrieben.

Auch in diesem Jahr hat es bis einschliesslich Juli bereits etliche grössere Brände in der Region Attika gegeben. Die Brandgefahr bleibt dort weiterhin extrem hoch, wie der Zivilschutz am Dienstag in seiner täglichen Einschätzung mitteilte.

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