Iranische Justiz weist Vorwürfe zu Tötung weiterer junger Frau zurück

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Frankreich,

Die Justiz im Iran hat eine Verbindung zwischen dem Tod einer Jugendlichen und den anhaltenden regierungskritischen Protesten im Land ausgeschlossen.

Proteste nach dem Tod der Kurdin Mahsa Amini
Proteste nach dem Tod der Kurdin Mahsa Amini - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tod der Iranerin Mahsa Amini löste eine Protestwelle aus.
  • Seither kamen bei den Protesten weitere junge Frauen ums Leben.
  • Die iranische Justiz weist eine Beteiligung zurück.

Am Leichnam der im September getöteten Nika Schahkarami seien keine Schusswunden festgestellt worden, sie sei gestorben, nachdem sie «gestossen» worden sei, sagte der Justizvertreter Mohammad Schahriari am Mittwoch. Der Vorfall habe «nichts mit den jüngsten Störungen zu tun». Unterdessen tauchen immer neue Bilder von Protesten junger Menschen gegen die Staatsmacht der Islamischen Republik auf.

In Online-Netzwerken waren zuvor Vorwürfe laut geworden, Sicherheitskräfte hätten Schahkarami getötet. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, acht Menschen seien im Zusammenhang mit ihrem Tod festgenommen worden. Die Ermittlungen zum Fall liefen weiter, die forensischen Experten hätten ihren Abschlussbericht den Justizbehörden noch nicht vorgelegt.

Der Sender «BBC Persian» und das Nachrichtenportal «Iran Wire» hatten zuvor berichtet, die Behörden hätten sich des Leichnams der jungen Frau bemächtigt und sie am Montag heimlich beerdigt, um ein Begräbnis zu verhindern, das weitere Proteste anfachen könnte.

Die Proteste im Iran waren durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini ausgelöst worden. Die junge Kurdin wurde am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen - offenbar mit der Begründung, sie habe das islamische Kopftuch nicht den Regeln entsprechend getragen. Amini brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.

Mindestens 92 Menschen bei Protesten getötet

Bei den Protesten wurden nach Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights (IHR) bisher mindestens 92 Menschen getötet. Mehr als tausend Menschen wurden festgenommen. Den iranischen Behörden zufolge wurden alleine in der Hauptstadt Teheran mehr als 1000 Menschen festgenommen und 620 davon wieder freigelassen.

Im Zusammenhang mit den Protesten nach dem Tod Mahsa Aminis tauchen nach und nach weitere Bilder von demonstrierenden Schülerinnen auf, die ihre Kopftücher entfernen, Parolen gegen die Regierung rufen und Bilder der Führer des theokratisch regierten Staates verunstalten.

In einem am Montag aufgenommenen Video aus der westlich von Teheran gelegenen Millionenstadt Karadsch ist zu sehen, wie eine Gruppe von Mädchen mit offen getragenem Haar einen Mann vom Gelände einer Schule vertreibt und dabei «Tod dem Diktator» ruft. Der Ruf bezieht sich auf das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, bei dem Mann soll es sich um den Schuldirektor handeln.

Ein vom Kanal «1500tasvir» in diversen Online-Netzwerken verbreitetes Video zeigt eine Gruppe von Mädchen in der südiranischen Stadt Schiras, die in Richtung eines auf einem Podium stehenden Mannes «Verpisst Euch, Basidschi» rufen - und damit die berüchtigte Volksmiliz meinen, die im Iran als Tugendwächter auftritt. AFP konnte diese Bilder bisher allerdings nicht unabhängig prüfen.

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