Israel droht Unilever mit Konsequenzen nach Verkaufsstopp von Eiscreme
Nach dem Verkaufsstopp der Eismarke Ben & Jerry's in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten hat der israelische Premierminister Naftali Bennett am Dienstag dem Konsumgüter-Giganten Unilever mit «schweren Konsequenzen» gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ben & Jerry's verschwindet aus besetzten palästinensischen Gebieten.
In einem Telefonat mit Unilever-Chef Alan Jope habe Bennett von einem Boykott gegen Israel gesprochen, teilte das Büro des Premierministers mit.
Israel werde «gegen jeden Boykott, der sich gegen seine Bürger richtet, hart vorgehen,» hiess es in der Mitteilung. Israels Aussenminister Yair Lapid nannte die Entscheidung eine «schandvolle Kapitulation vor dem Antisemitismus».
Am Montag hatte Ben & Jerry's erklärt, Eiscreme in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten zu verkaufen, sei für das Unternehmen unvereinbar mit den eigenen Werten. In Israel selbst will das Unternehmen die Produkte weiter anbieten.
Der Eiscreme-Hersteller ist bekannt dafür, sich für Anliegen wie Umweltschutz und Menschenrechte einzusetzen. Bennett gilt hingegen als Unterstützer der israelischen Siedlungen im Westjordanland, in denen rund 475.000 jüdische Siedler leben. Nach internationalem Recht werden die Siedlungen als weitgehend illegal angesehen.
Der frühere Premierminister Benjamin Netanjahu reagierte auf Twitter auf den Vorfall: «Nun wissen wir Israelis, welche Eiscreme wir NICHT kaufen.»