Italien schliesst alle Diskotheken wegen Corona-Risiken
Italien schliesst wegen der wieder steigenden Corona-Zahlen alle Diskotheken des Landes. Ausserdem wird auf öffentlichen Plätzen ein Maskenpflicht eingeführt.

Das Wichtigste in Kürze
- Italien schliesst ab Montag alle Diskotheken wegen den steigenden Corona-Zahlen.
- Ausserdem gilt eine bedingte Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen.
Italien schliesst wegen der wieder steigenden Corona-Zahlen alle Diskotheken des Landes. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntagabend mit. Die Schliessung gilt ab Montag und mindestens bis zum 7. September. Betroffen sind auch Stranddiscos im Freien und alle anderen Tanz-Events draussen.
Ausserdem ordnete die Regierung an, dass in der Zeit zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens auf Plätzen, wo sich in Italien gerne viele Menschen treffen, und bei Ansammlungen vor Lokalen eine Maskenpflicht gilt.

Ausserdem hatte es in den vergangenen Tagen viele Berichte über Feiern ohne Abstand und Maske von jungen Leuten gegeben. Fachleute und Politiker hatten wegen des Anstiegs der Zahlen gewarnt, dass die Wiedereröffnung der Schulen in Gefahr kommen könnte. Der Unterricht soll nach den Sommerferien am 14. September beginnen.
Minister Speranza schrieb auf Facebook: «Wir können die Entbehrungen nicht wieder zunichtemachen, die wir in den letzten Monaten hinnehmen mussten. Unsere Priorität muss die Wiedereröffnung der Schulen in völliger Sicherheit im September sein.» Italien hatte zuletzt besser dagestanden bei den Werten als viele andere Länder Europas.
Discobetreiber fürchten Milliarden-Verluste
Discobetreiber hatten vor Milliarden-Verlusten bei einer Schliessung gewarnt. Die süditalienische Urlaubsregion Kalabrien machte trotzdem schon am Freitag alle Discos zu.
Offiziell zählt das Mittelmeerland fast 254'000 Ansteckungen. Am Sonntag registrierten die Behörden 479 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden. Samstag hatte der Wert noch höher gelegen, nämlich bei 629. Fast 35'400 Menschen sind in dem Land offiziell seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar mit oder an Corona gestorben.