Italien soll für Touri-Werbung Video aus Slowenien verwendet haben
Italiens Tourismusministerium erntet im Internet Spott wegen eines Werbevideos. Darin sollen sie Aufnahmen aus Slowenien und nicht Italien verwendet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- «Open to Meraviglia» heisst das neue Werbevideo des italienischen Tourismusministeriums.
- Darin zeigen sie jedoch nicht Aufnahmen aus Italien, sondern aus Slowenien.
- Im Internet hagelt es dafür Kritik und Spott.
Das italienische Tourismusministerium hat mit einer neuen Werbekampagne mächtig daneben gegriffen. In einem Video zeigen sie nämlich Menschen in Slowenien, die slowenischen Wein trinken.
Das Werbevideo wurde von der grössten italienischen Kommunikationsgruppe namens Armando Testa produziert. Insgesamt habe die Kampagne laut dem «Guardian» über neun Millionen Euro gekostet. Damit sollten Touristinnen und Touristen nach Italien gelockt werden.
Video erntet im Internet Spott
Im Internet hagelt es nun Kritik und Spott. Denn aufmerksame Nutzerinnen und Nutzer haben bemerkt, dass ein Ausschnitt des Videos in Gorjansko gedreht wurde. Das ist ein slowenisches Dorf, das sich einige Kilometer hinter der italienischen Grenze in der Gemeinde Komen befindet.
Doch damit nicht genug! Es sind darin fünf Personen zu sehen, die auf einer sonnigen Terrasse lächelnd Wein trinken. Auch da ist gewissen Leuten aufgefallen, dass der Wein slowenischer und nicht italienischer Herkunft ist. Der Wein stammt von Branko Cotars Weingut.
Die Kampagne läuft unter dem Namen «Open to Meraviglia», was übersetzt «Offen für Wunder» bedeutet. Der Kunsthistoriker Tomaso Montanari bezeichnete sie als «grotesk» und eine «obszöne» Geldverschwendung.
Computergesteuerte Venus mit Minirock
Dies unter anderem auch, weil darin eine computergesteuerte Influencer-Venus benutzt wird. Sie gilt als Symbol der italienischen Kunst und wurde damals von Sandro Botticelli dargestellt.
Die sehr moderne Venus trägt im Video einen Minirock und wird beim Pizza-Essen gezeigt. Ausserdem besucht sie die wichtigsten Touristen-Attraktionen Italiens, wie beispielsweise dem Kolosseum in Rom.
Die Firma Armando Testa hat Büros in Turin, Milan und Los Angeles. Mit diesem Bock könnte nun aber ein gewisser Rückschlag folgen. Gegenüber dem «Guardian» wollte die Kommunikationsfirma keine Stellung dazu nehmen. Mittlerweile ist das Video auf Youtube nicht mehr verfügbar.