Jetzt wehrt sich der «Affenpocken»-Mann aus der Metro
Das Wichtigste in Kürze
- Ein angeblicher Arzt teilte ein Bild einer Affenpocken-Infektion in der U-Bahn in Madrid.
- Die Aufnahme und die Geschichte löste weltweite Entrüstung aus.
- Jetzt meldet sich der Betroffene selbst und sagt: Die Geschichte ist frei erfunden.
Am Wochenende wurde auf Twitter das Bild eines Mannes verbreitet, der offenbar mit Affenpocken übersäht U-Bahn in Madrid (Spanien) fuhr. Die Aufregung war gross, die Geschichte ging schnell viral.
Jetzt hat sich der Betroffene selbst zu Wort gemeldet und dementiert die Darstellung nachdrücklich: «Ich habe keine Affenpocken. Zudem bin ich in der Metro von keinem Arzt angesprochen worden.»
Angeblicher Arzt ein Hochstapler?
Das Bild wurde von einem Twitter-User namens Arturo Henrique geteilt. Er attestierte dem Mann eine Affenpocken-Infektion «auf der Höhe der Ansteckung», er sei von Kopf bis Fuss voller Pusteln gewesen. Als Arzt erkenne er das ganz genau.
Henrique behauptete zudem, den Unbekannten angesprochen zu haben. Dieser habe aber nur gleichgültig reagiert. Genauso wie die anderen Passagiere, die nur mit den Schultern gezuckt hätten.
Bild zeigt Neurofibromatose-Erkrankung
Der Mann mit den Pusteln klagt jetzt in der spanischen Zeitung «20 Minutos», dass die ganze Geschichte erfunden sei. Tatsächlich leide er an Neurofibromatose, einer Erbkrankheit, die geschwulstartige Läsionen an seinen Gliedmassen verursache. Die sichtbaren Wucherungen seien Tumore, die zwar immer wiederkommen würden, aber nicht ansteckend seien.
Er sei es sich gewohnt, von besorgten Leuten auf seine Beine angesprochen zu werden. Geduldig erkläre er darum jedem seine Krankheit. «Aus diesem Grund kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich nie mit diesem sogenannten Arzt gesprochen habe.»
Glauben Sie alles, was im Internet steht?
Hinzu kommt, dass der Zeitpunkt der Aufnahme ebenfalls falsch sei. Der angebliche Arzt wollte das Bild am Vormittag aufgenommen haben. Doch das sei unmöglich, denn er nehme den ersten Zug.
Arturo Henrique, der zu der Geschichte zahlreiche Interviews in spanischen Medien gab, hat zu den Anschuldigungen noch keine Stellung genommen. Sein Twitterprofil ist seit Dienstag offline.