Kabeljau-Fischern an Nordsee drohen Einschnitte
Damit sich die Fischbestände endlich erholen können, darf in der Nordsee weniger gefangen werden. Ausserdem soll der Beifang reduziert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bestände des Kabeljau können sich wegen der Überfischung nicht erholen.
- Die EU soll nun Fangbeschränkungen einführen.
- Dazu soll auch der Beifang reduziert werden.
Den Kabeljau-Fischern an der Nordsee drohen im nächsten Jahr deutliche Einschnitte. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfiehlt in seiner neusten Analyse, die Fangquote für 2019 um fast die Hälfte zu kürzen.
Schutz zur Erholung der Bestände
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) forderte am Donnerstag, die EU-Fischereiminister müssten bei Festlegung der Fangbeschränkungen «endlich den wissenschaftlichen Gutachten folgen». Die Empfehlung des ICES ist nicht bindend. Letztlich legt der EU-Ministerrat die Fangquoten im Oktober fest. Die ICES-Analyse dient dafür jedoch als Grundlage.
Nach Empfehlung der Spezialisten sollten in Nordsee, östlichem englischem Kanal und Skagerrak im kommenden Jahr nur noch rund 28'000 Tonnen Kabeljau gefangen werden. Zuletzt waren fast 53'000 Tonnen erlaubt. Begründet wird die Empfehlung damit, dass die Fische seit Jahren zu wenig Nachwuchs bekommen. In den meisten Gebieten erhole sich der Bestand langsam, aber nicht ausreichend.
Ausserdem Beifang reduzieren
Die DUH kritisierte, Kabeljau lande noch zu häufig als Beifang in den Netzen. Die EU-Fischereiminister müssten dafür sorgen, dass mit anderen Methoden gefangen werde, die dem Ökosystem weniger schadeten. «Nur auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich alle Fischbestände, einschliesslich der durch Beifang gefährdeten Arten, wieder erholen und Europa die Überfischung beendet», erklärte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.