Kampf für das Klima gab Greta Thunberg den Sinn des Lebens zurück
Greta Thunberg litt vor ihren Schulstreiks unter schlimmen Depressionen. Ihr Vater erzählt jetzt, dass erst der Einsatz fürs Klima ihrem Leben wieder Sinn gab.
Das Wichtigste in Kürze
- Svante Thunberg hat mit BBC über die Anfänge seiner Tochter gesprochen.
- Greta litt unter Depressionen, sprach und ass nicht mehr.
- Erst mit dem Kampf gegen den Klimawandel sei bei ihr die Lebensfreude zurückgekehrt.
Svante Thunberg, der Vater von Greta Thunberg, hat in einem emotionalen Interview mit der BBC über die Anfänge der Klimaaktivistin und ihrer Mission gesprochen. Er verrät unter anderem, dass er seine Tochter am Anfang nicht unterstützte und Greta mehrere Jahre unter schweren Depressionen litt. Sie hörte auf zu essen und sprach nicht mehr.
«Der ultimative Alptraum»
Drei bis vier Jahre vor den Schulstreiks kämpfte Greta gemäss ihrem Vater mit diesen schweren Depressionen. «Sie ging nicht mehr zur Schule». Die Situation hätte sich «zum ultimativen Eltern-Alptraum» entwickelt, als sie auch noch aufhörte zu essen.
Er sei verzweifelt gewesen und mit seiner Tochter zu Hause geblieben. Früh hätten Ärzte bei Greta das Asperger-Syndrom diagnostiziert, eine Form von Autismus. Erst die Frage nach einer Lösung für den Klimawandel hätte ihr die Lebensenergie zurückgegeben, sagt der Vater zur BBC.
Vater wollte nicht mitmachen
Doch Svante Thunberg hatte sich erst gegen ihre stärker werdende Passion gesträubt. Erst als Greta ihren Eltern vorwarf, «unglaubliche Hypokriten» zu sein, hätten sie ihre Position überdacht. «Für wen steht ihr überhaupt ein» soll sie ihre Eltern gefragt haben, weil sie «das Klimaproblem» selbst nicht ernst genommen hatten.
Als die Eltern aber aktiv ihren Lebensstil umkrempelten, hätte dies Greta die nötige Energie gegeben. Der Vater wurde Veganer, ihre Mutter, eine Opernsängerin, verzichtete aufs Flugzeug. «Ich tat all diese Dinge, von denen ich wusste, dass sie richtig sind. Aber ich tat sie nicht, um das Klima zu retten. Ich tat es, um meine Tochter zu retten.»
Greta ab nächstem Jahr vermehrt alleine unterwegs
Thunberg beobachtete, wie seine Tochter sich «veränderte» und durch ihren Aktivismus wieder eine «glückliche Jugendliche» wurde. Er sorgt sich aber weiter um sie. «Die Fake News, den Hass, welchen sie ertragen muss und Menschen, die Greta instrumentalisieren wollen» bereiten ihm schlaflose Nächte.
Trotzdem freut er sich darauf, dass Greta kommendes Jahr 17 wird und er sie nicht mehr auf jeder Reise begleiten muss. «Wenn sie mich braucht, werde ich da sein. Aber ich glaube, dass sie immer unabhängiger wird und das ist gut so.»