Kataloniens Separatisten starten neuen Versuch der Regierungsbildung
In der spanischen Konfliktregion Katalonien haben die Separatisten ihren fünften und vorerst letzten Versuch gestartet, eine Regierung zu bilden. Anders als seine Vorgänger geht der 55 Jahre alte Anwalt und Schriftsteller Qim Torra unbelastet von Justizproblemen in die Abstimmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Das katalonische Regionalparlament besprach am Samstag die Kandidatur von Quim Torra.
- Bis zum 22. Mai muss Katalonien einen neuen Parlamentspräsidenten finden.
Das katalonische Regionalparlament trat am Samstag in Barcelona zusammen, um über die Kandidatur von Quim Torra zu debattieren und anschliessend auch abzustimmen. Es gilt als sicher, dass Torra bei der ersten Wahl nicht die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erreichen wird. Die Entscheidung wird deshalb wohl erst am Montag fallen. Bei der zweiten Abstimmung reicht dann eine einfache Mehrheit.
Der von der spanischen Justiz gesuchte Separatistenchef Carles Puigdemont hatte am Donnerstag nach monatelangem Tauziehen mit der Zentralregierung in Madrid auf eine eigene Kandidatur verzichtet. Puigdemont hält sich in Berlin auf, wo er auf eine Entscheidung der deutschen Justiz über seine Auslieferung an Spanien wartet.
Das Verfassungsgericht hatte im Januar mitgeteilt, dass sich ein Kandidat persönlich im Parlament in Barcelona wählen lassen muss. Das Gericht hatte sein Urteil jüngst bestätigt. Wenn das Regionalparlament bis zum 22. Mai keine neue findet, müssen die Katalanen erneut zu den Wahlurnen gehen.