«Kein Geld mehr»: Russland könnte schon 2024 pleite gehen

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Russland,

Ausgerechnet ein Vertrauter Wladimir Putins spricht öffentlich über das Loch in der Staatskasse Russlands. Er glaubt, dass der Kreml 2024 kein Geld mehr hat.

Russland kein geld
Der russische Oligarch Oleg Deripaska (rechts) übt Kritik am Kurs der Regierung von Wladimir Putin (links). Hier abgebildet: Putin und Deripaska 2008 in Sotschi. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Oligarch Oleg Deripaska sorgt mit Aussagen zu Russlands Wirtschaft für Aufsehen.
  • Er glaubt: Ändert der Kreml seinen Kurs nicht, könnte Russland bis 2024 pleitegehen.

Treibt der Ukraine-Krieg Russland in die Pleite? Die russische Elite zeigt sich alarmiert – und gibt das nun sogar offen zu. «Schon nächstes Jahr wird kein Geld mehr verfügbar sein», ist der Oligarch Oleg Deripaska überzeugt.

Am Donnerstag hat er beim Krasnojarsker Wirtschaftsforum in Sibirien vor dem Kollaps der russischen Wirtschaft gewarnt. «Die finanziellen Mittel werden immer knapper, weshalb viele andere Länder bereits begonnen haben, uns abzuhängen.»

Seit in der Ukraine Krieg herrscht, spricht der Westen immer wieder Sanktionen gegen Russland aus. Auch wenn sich der Kreml nichts anmerken lassen will – die russische Wirtschaft leidet.

Zusätzlich wird die finanzielle Situation durch Kriegsausgaben verschlimmert. Russland bezifferte das Militärbudget für 2023 Anfang Jahr mit 84 Milliarden Dollar. Ursprünglich wären über 40 Prozent weniger geplant gewesen.

Russen-Oligarch soll an Ukraine-Krieg verdienen

Die Sanktionen bekommt Oleg Deripaska auch persönlich zu spüren: Der 55-jährige Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin wurde im Westen ebenfalls mit Strafmassnahmen belegt. Er gilt als einer der reichsten Russen überhaupt.

Der Alu-Multimilliardär habe über ein Firmengeflecht und Geschäftsstrukturen in verschiedenen Regionen der Ukraine Unternehmen geführt, so Kiew. Er habe versucht, seine Eigentumsverhältnisse zu verschleiern.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg 2024 beendet ist?

Der ukrainische Geheimdienst deckte nach eigenen Angaben auf, dass Deripaska mehrere Firmen ganz und oder teilweise gehörten. Beschlagnahmt worden seien auch mehr als 300 Objekte, darunter Immobilien, die nun dem Staatsvermögen zugeführt würden.

Der Gesamtwert des in Staatsbesitz überführten Vermögens liege bei zehn Milliarden Hrywnja (rund 250 Millionen Franken). Das teilte der Geheimdienst mit. Deripaska steht in der Kritik, durch seine Rohstoffgeschäfte und Kremlnähe auch direkt an dem Krieg in der Ukraine zu verdienen.

Oligarch zweifelt Russen-Darstellungen im Ukraine-Krieg an

Der Oligarch ist in der Vergangenheit aber auch schon mit kremlkritischen Aussagen aufgefallen. So sprach er sich für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus.

Zudem zweifelte er die Kriegsdarstellungen des Kremls teilweise öffentlich an. Er glaubt die Meldung Russlands zum Beispiel nicht, wonach das Massaker von Butscha nur inszeniert worden sei.

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