Kiew droht Organisatoren prorussischer «Referenden»
Russland hat Referenden in der Ost- und Südukraine angekündigt. Kiew reagiert mit einer Drohung an die Organisatioren.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew hat angekündigt, die Referenden in der Ost- und Südukraine nicht zu akzeptieren.
- Man wolle die Organisatoren der Abstimmungen straftrechtlich verfolgen.
Kiew will alle Organisatoren von Scheinreferenden in den von Russland besetzten Gebieten der Ost- und Südukraine strafrechtlich verfolgen.
«Die zuständigen Organe der Ukraine werden nach ihnen fahnden und sie zur Verantwortung ziehen», teilte das Aussenministerium am Dienstag in einer Erklärung mit. Gleichzeitig versicherte die Behörde, dass die sogenannten Referenden keinerlei juristische Folgen nach sich ziehen werden. Niemand werde auf diese Art veränderte Grenzen anerkennen.
«Alle ukrainischen Gebiete werden von der russischen Besatzung befreit und die russische Führung wird zur härtesten Verantwortung für den organisierten Terror, die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf ukrainischem Boden zur Verantwortung gezogen», drohte das Ministerium.
Es handelt sich um Scheinreferenden, weil sie ohne Zustimmung der Ukraine, unter Kriegsrecht und nicht nach demokratischen Prinzipien ablaufen. Auch eine freie Arbeit internationaler unabhängiger Beobachter ist nicht möglich.
Kiew forderte die internationale Gemeinschaft zu stärkeren Sanktionen gegen Moskau auf. Zudem solle Russland zum «Staat, der Terrorismus finanziert» erklärt werden.
Die russische Armee ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Dabei wurden grosse Teile der Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson besetzt. Diese sollen in einem eilig anberaumten Scheinreferendum über einen Beitritt zur Russischen Föderation entscheiden. 2014 hatte Russland sich auf ähnliche Weise bereits die Halbinsel Krim einverleibt.