Kiew veröffentlicht Tagebuch von Nordkorea-Soldat
Ein nordkoreanischer Soldat schwärmt in seinem Tagebuch von der Partei. Er sei bereit, jeden Befehl des Führers auszuführen, auch wenn es ihn sein Leben koste.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Nordkoreaner wurden von der Ukraine getötet, nun wurde ein Tagebuch veröffentlicht.
- Darin schwärmt der Elitesoldat von der Partei, er habe sie aber verraten.
- Im Fronteinsatz sieht er die Chance, seine Fehler wieder gutzumachen.
Die Ansichten und Meinungen von Nordkoreanern sind fast gänzlich unbekannt. Was man weiss, weiss man von Dissidenten, die aus dem Land geflohen sind.
Der Ukraine-Krieg bietet nun Einblick in das Seelenleben eines nordkoreanischen Soldaten, der im Dienste Russlands gestorben ist.
Der nordkoreanische Elitesoldat Gyeong Hong Jong wurde von den ukrainischen Spezialoperationskräften in der Region Kursk getötet. Nun wurden Teile seines Tagebuchs veröffentlicht, wie «t-online» berichtet.
Hong Jong war Teil einer Elitetruppe und stolz darauf. Zum Einsatz für Russland schreibt er: «Ich werde der Welt den unbesiegbaren Mut und die Opferbereitschaft der Roten Spezialkräfte von Kim Jong-un zeigen.»
Er scheint dem Führer treu ergeben zu sein. Er schwärmt: «Ich wurde in der fürsorglichen Umarmung der Partei grossgezogen.» Er habe lernen können, ohne sich Sorgen um die Welt zu machen.
In einem späteren Eintrag schreibt er, er habe «meine geliebte Partei, die mir ihr Vertrauen geschenkt hatte, verraten». Er habe «undankbare Taten gegen den Obersten Führer begangen». Ins Detail geht der Elitesoldat aber nicht. «Die Sünden, die ich begangen habe, sind unverzeihlich.»
Sein Heimatland habe ihm aber eine Chance zur Erlösung gegeben. Er sei bereit, sich im Krieg zu opfern, um seinen Wert für die Partei zu beweisen. «Ich werde an die Front gehen und die Befehle des Obersten Führers ohne Frage befolgen. Selbst wenn es mich mein Leben kostet.»
Nordkorea hat Russland Tausende bis Zehntausende Soldaten zur Verfügung geschickt. Berichten zufolge wurden bereits Tausende von ihnen getötet oder verwundet. Laut den USA begehen einige auch Suizid, um einer möglichen Gefangennahme zu entgehen.