Mehr als anderthalb Jahre sass der russische Kultregisseur Kirill Semjonowitsch Serebrennikow im Hausarrest. Nach Protesten ist er nun wieder in Freiheit.
Kirill Semjonowitsch Serebrennikow
Die Bewegungsfreiheit bleibt eingeschränkt: Kirill Semjonowitsch Serebrennikow muss um Erlaubnis bitten, wenn er Moskau verlassen möchte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Regisseur Kirill Serebrennikow wurde aus dem Hausarrest entlassen.
  • Zuvor kam es international zu Protesten.
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Die russische Justiz wirft Serebrennikow sowie weiteren Angeklagten weiterhin die Veruntreuung staatlicher Fördermittel in Millionenhöhe vor. Der Regisseur weist das zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte zuletzt beantragt, den Künstler auch künftig in seiner Wohnung festzuhalten, um weitere offene Fragen zu klären.

Immer wieder gab es Vorwürfe, die Ermittler hätten nichts in der Hand gegen Serebrennikow. Nun machte das Gericht die Entscheidung der Vorwoche überraschend rückgängig.

Kirill Semjonowitsch Serebrennikow
Kirill Semjonowitsch Serebrennikow, Theater- und Filmregisseur aus Russland, sitzt im Verhandlungsraum zu seinem Prozess. - dpa

Serebrennikow arbeitete trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit in seiner Wohnung. So führte die Staatsoper Hamburg im März seine Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper «Nabucco» auf. Auch die Oper Stuttgart und weitere Häuser hatten Aufführungen trotz Abwesenheit des Regisseurs auf die Bühne gebracht.

Ende März erhielt er den renommierten russischen Filmpreis «Nika» - für die beste Regie. Sein voriges Jahr auch in Deutschland gezeigter Film «Leto» erzählt die Geschichte des sowjetischen Rockstars Viktor Zoi.

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