Kleine Säugetiere haben Fleisch von Dinosauriern gefressen

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Deutschland,

Tübinger Wissenschaftler stossen auf eine seltene Spur. Winzige Säuger, nicht grösser als eine heutige Spitzmaus, ernährten sich vor 160 Millionen Jahren offenbar auch von den grössten Lebewesen der Erde.

Forscherinnen und Forscher einer chinesisch-deutschen Expedition arbeiten im heutigen Junggar-Becken in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas. Foto: Andreas Matzke/Universität Tübingen/dpa
Forscherinnen und Forscher einer chinesisch-deutschen Expedition arbeiten im heutigen Junggar-Becken in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas. Foto: Andreas Matzke/Universität Tübingen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleine Säugetiere haben sich vor 160 Millionen Jahren auch vom Aas riesiger Dinosaurier ernährt.

Das fanden Forscher um Hans-Ulrich Pfretzschner von der Universität Tübingen heraus, als sie Funde aus dem Nordwesten Chinas noch einmal untersuchten.

Nach Angaben der Hochschule vom Freitag fanden die Wissenschaftler vom Fachbereich Geowissenschaften dabei winzige Bissspuren an der Halsrippe eines zu Lebzeiten rund 20 Meter langen und mehrere Tonnen schweren Sauropoden. Sie seien die bisher ältesten bekannten Nagespuren von Säugetieren auf Dinosaurierknochen.

Weil das hungrige Tier nur die Grösse einer heutigen Spitzmaus gehabt haben könne, deuteten die Spuren darauf hin, dass sich die Säuger auch von Aas ernährten. Nur so hätten die Kleinen das Fleisch der Grossen fressen können. Unter den frühen Säugetieren habe es eine grosse Vielfalt von Ernährungsweise gegeben. Direkte Belege wie etwa Bissspuren an Knochen seien aber sehr selten. Die bisher ältesten seien höchstens 100 Millionen Jahr alt gewesen, sagte der Erstautor der Studie, Felix Augustin. «Daher ist unsere Entdeckung aus der Zeit vor etwa 160 Millionen Jahren so besonders.»

Im Jahr 2000 hatten Forscherinnen und Forscher einer chinesisch-deutschen Expedition in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas zahlreiche Fossilien von Wirbeltieren ausgegraben. Bei einer erneuten Durchsicht fielen dem Tübinger Team nun die Bissspuren auf.

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