Klimaschutzaktivisten wollen Flughafen in London drei Tage lang lahmlegen
Klimaaktivisten des Bündnisses Extinction Rebellion wollen einen Flughafen in der britischen Hauptstadt London für drei Tage lahmlegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Extinction Rebellion kündigt eine «friedliche» Blockade des London City Airport an.
- Der Flughafen arbeitet mit der Londoner Polizei zusammen, um die Sicherheit zu gewähren.
- Die Aktivisten möchten den Flughafen im «Hongkong-Stil» besetzen.
Die «friedliche» Blockade des London City Airport werde am Donnerstag beginnen, teilte die Gruppe am Mittwoch mit. Der nahe der Innenstadt gelegene Flughafen kündigte derweil auf seiner Homepage an, er werde eng mit der Londoner Polizei zusammenarbeiten, um «die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten» und «Störungen gering zu halten».
Besetzung im «Hongkong-Stil»
Ab 08 Uhr (Ortszeit) am Donnerstag wollen die Aktivisten nach eigenen Angaben das Flughafenterminal im «Hongkong-Stil» besetzen, indem sie sich vor die Türen zu Abflug- und Ankunftshallen setzen, legen oder sich dort ineinander verketten. Hunderte Menschen hätten ihre Teilnahme bestätigt und seien «bereit, ihre Freiheit für diesen Zweck zu opfern», teilte das Bündnis mit.
Die Aktivisten wollen sich von verschiedenen Londoner Protestorten ausgehend zusammenzuschliessen und gemeinsam zum London City Airport marschieren.
Sollte es ihnen nicht gelingen, ihre Protestaktion in den Innenräumen des Flughafens durchzuführen, würden sie «ihn von aussen blockieren», indem sie Bahnrouten und Autozufahrten versperrten, kündigte Extinction Rebellion an.
Nach der Blockadeankündigung der Aktivisten rief der Flughafen Passagiere dazu auf, ihre Reisepläne nicht zu ändern, sich aber über ihre Flüge zu informieren.
Flughafen sei unvereinbar mit Klima-Zielen
Von den fünf Londoner Flughäfen ist der London City Airport der am nahesten zur Innenstadt gelegene. Im vergangenen Jahr zählte er 4,8 Millionen Passagiere. Die Betreiber planen einen Ausbau des Flughafens. Ein Sprecher des Bündnisses verurteilte das Projekt, das unvereinbar sei mit den Klima-Zielen der britischen Regierung.
Seit Montag gehen die Aktivisten des Bündnisses Extinction Rebellion in mehreren Ländern auf die Strassen, die Proteste sollen rund zwei Wochen dauern und insgesamt etwa 60 Städte betreffen. Nach Angaben der Londoner Polizei wurden seit Beginn der Demonstrationen mehr als 500 Menschen vorläufig festgenommen. Mitte September hatten Aktivisten bereits versucht, den Flugverkehr am Flughafen Heathrow mit Drohnen zu stoppen – jedoch ohne Erfolg.