Klimawandel: 1,5-Grad-Marke wird alle drei Tage überschritten
Der Klimawandel macht sich auch heuer in vielen Teilen der Erde bemerkbar. Neue Zahlen für das Jahr 2023 bezeichnen Forscher als «besorgniserregend».
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Staaten verfolgen das Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.
- Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die kritische Grenze wurde 2023 oft überschritten.
- Experten warnen aufgrund der Daten vor der Zukunft.
Die Erde wird immer wärmer – eine Tatsache, die die Wissenschaft besorgt. Die durchschnittliche Temperatur war 2023 an rund jedem dritten Tag mindestens 1,5 Grad höher als vor der industriellen Revolution. Das zeigt eine Analyse der BBC.
Diese Information ist wichtig, denn: Die 1,5 Grad gelten als kritische Grenze im Kampf gegen den Klimawandel. Diese Marke langfristig nicht zu überschreiten, wird als entscheidend angesehen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.
Ziel ist es, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Verglichen wird die Zeit vor der Industrialisierung bis hin zum Jahr 2100. 2015 haben die meisten Staaten der Welt einen Vertrag unterzeichnet, um Bedingungen zum Erreichen dieses Ziels zu schaffen.
2023 könnte heissestes Jahr aller Zeiten werden
Die Realität sieht derzeit jedoch beängstigend aus. 2023 könnte das heisseste Jahr aller Zeiten werden. Ähnlich sehen die Prognosen für 2024 aus.
Der globale Erwärmungswert liege derzeit etwa bei 1,1 bis 1,3 Grad, heisst es. Aber: Je öfter die kritische Grenze für einzelne Tage überschritten wird, desto näher kommt die Welt dieser Marke langfristig.
Erstmals geschah dies im Dezember 2015. Seitdem wurde diese Grenze immer wieder gebrochen.
Klimawandel bringt extreme Wetterereignisse weltweit
«Wir erreichen ein Niveau wie nie zuvor», sagt Expertin Melissa Lazenby von der Universität Sussex gegenüber der BBC. Und weiter: «Die Tatsache, dass wir die 1,5-Grad-Marke über eine längere Anzahl von Tagen erreichen, ist besorgniserregend.»
Andere Forscher glauben, dass die anhaltenden Temperaturanomalien ein Weckruf für Politikerinnen und Politiker sein sollten. Ed Hawkins, Professor an der britischen University of Reading, meint: «Es geht nicht nur darum, das Endziel Netto-Null bis 2050 zu erreichen, sondern auch darum, wie wir dorthin gelangen.»
Die Folgen der Erderwärmung würden mit jedem Bruchteil eines Grades zunehmen, das der Klimawandel mit sich bringt. Das habe man dieses Jahr beispielsweise mit den Hitzewellen in Europa oder den extremen Regenfällen in Libyen gesehen.