Klimawandel

Klimawandel: Hitze tötete letztes Jahr fast 50'000 Europäer

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DPA, Aline Klötzli

Spanien,

Der Klimawandel treibt die Temperaturen weltweit in die Höhe. Einer Studie zufolge gab es im letzten Jahr allein in Europa 47'700 hitzebedingte Todesfälle.

Hitzetote Europa Klimawandel
In Europa wird es immer wärmer. Die Hitze führte letztes Jahr zu Tausenden Todesfällen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt.
  • Im vergangenen Jahr forderte die Hitze insgesamt 47'690 Menschenleben.
  • Es ist die zweithöchste Sterblichkeitsrate seit Beginn solcher Berechnungen.

Durch den Klimawandel erhöhen sich weltweit die Temperaturen. Das Jahr 2023 war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen – mit drastischen Folgen. Allein in Europa hat die Hitze im vergangenen Jahr fast 50'000 Menschenleben gefordert.

Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die im Fachblatt «Nature Medicine» veröffentlicht wurde. Darin berichtet die internationale Forschungsgruppe aber auch, dass anscheinend eine Anpassung an die Hitze stattgefunden hat.

Höchste hitzebedingte Sterberate in Griechenland

Ihren Schätzungen zufolge gab es im vergangenen Jahr 47'690 hitzebedingte Todesfälle in Europa. Es ist die zweithöchste Sterblichkeitsrate seit Beginn solcher Berechnungen im Jahr 2015. Die höchste Rate wurde 2022 verzeichnet.

Unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl stellten die Forschenden fest, dass die Länder mit den höchsten hitzebedingten Sterberaten in Südeuropa liegen. Die ersten vier Plätze belegen: Griechenland (393 Todesfälle pro eine Million Einwohner), Bulgarien (229), Italien (209) und Spanien (175).

Macht dir die Hitze zu schaffen?

In absoluten Zahlen schätzt die Forschungsgruppe die Zahl der Hitzetoten für 2023 folgendermassen ein: knapp 12'750 in Italien, gefolgt von 8352 in Spanien und 6376 in Deutschland.

In fast allen untersuchten Ländern starben deutlich mehr Frauen als Männer an den Hitzefolgen. Anfällig waren zudem vor allem ältere Menschen.

Sterblichkeit könnte noch deutlich höher liegen

Laut dem Team um Elisa Gallo, Hauptautorin der Studie, hätten die Auswirkungen der hitzebedingten Sterblichkeit aber noch verheerender sein können. Denn durch den gesellschaftlichen Anpassungsprozess an die hohen Temperaturen sei die Sterblichkeitslast drastisch reduziert worden.

Zu den Klimaanpassungsmassnahmen gehören beispielsweise Verbesserungen im Bereich Gesundheitsversorgung, ein stärkeres Risikobewusstsein und wirksamere Kommunikations- und Frühwarnstrategien.

Laut den Schätzungen der Forschenden hätte es ohne diese Massnahmen im letzten Jahr noch deutlich mehr Hitzetote gegeben. Bei den über 80-Jährigen könnte die Sterblichkeit um über 100 Prozent (!) höher liegen, heisst es.

Klimawandel: Europa erwärmt sich «doppelt so schnell»

Dennoch warnen die Forschenden, sich nicht auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Die Zahl der hitzebedingten Todesfälle sei immer noch zu hoch, so Elisa Gallo.

Und: Der Klimawandel schreitet weiter voran. «Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt.»

Hitzewellen sind wärmer, länger und häufiger geworden. Eine Studie hat zudem gezeigt, dass die unangenehm heissen Tage insbesondere in kühleren Ländern von Europa zunehmen. Davon ist auch die Schweiz betroffen, schreibt der «Guardian».

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