Klimawandel und Resistenzen behindern Kampf gegen Malaria

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Genève,

Die WHO sieht seit 2017 keine Fortschritte im Bemühen, Malaria zurückzudrängen, die Zahl der Todesfälle ist gestiegen. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Malaria
Anopheles-Mücken übertragen Malaria-Erreger. - James Gathany/CDC/AP/dpa

Die Zahl der weltweiten Malariafälle ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Seit 2017 gibt es keine Fortschritte im Bemühen, Malaria zurückzudrängen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Malaria-Bericht schreibt. 2022 waren es nach Schätzungen 249 Millionen Fälle, verglichen mit 233 Millionen im Jahr vor der Pandemie, 2019.

Die Zahl der Todesfälle stieg von 576'000 auf 608'000. In den Pandemiejahren waren Schätzungen schwierig.

Nicht nur die Pandemie hat weitere Fortschritte behindert, berichtete die WHO. Auch der Klimawandel sei eine Herausforderung. Zum einen breiteten sich Mücken mit steigenden Temperaturen in Gebieten aus, etwa im Hochland in Afrika, wo sie bislang nicht vorkamen. Zum anderen böten Katastrophen wie Überschwemmungen mit anschliessend stehendem Wasser neue Brutstätten.

Lieferketten für Moskitonetze und Medikamente unterbrochen

Gleichzeitig würden Vorsorgemassnahmen schwieriger, wenn Zehntausende Menschen bei Naturkatastrophen vertrieben werden. Zudem könnten Lieferketten für Moskitonetze und Medikamente unterbrochen werden. Ein anderes Problem ist laut WHO, dass Moskitos gegen manche Insektenschutzmittel und Parasiten gegen Anti-Malaria-Medikamente resistent werden.

Rund 94 Prozent aller Fälle wurden 2022 in Afrika registriert. Den grössten Zuwachs verzeichnete aber Pakistan. Dort stieg die Zahl von 500.000 im Jahr 2021 auf 2,6 Millionen Fälle.

Schuld waren unter anderem die verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2022, die neue Brutstätten für Moskitos boten. Die Zahl der Fälle sei fünfmal so hoch gewesen wie sonst in der Region zu der Zeit.

malaria Biontech
Malaria wird von Mücken übertragen. - AFP/Archiv

Vor 23 Jahren hatte die WHO Malaria den Kampf angesagt. Präventionsprogramme wie die Vernichtung von Brutstätten, aber vor allem mit Insektiziden behandelte Moskitonetze zum Schlafen verhinderten nach WHO-Schätzungen zwischen 2000 und 2022 rund 2,1 Milliarden Fälle und 11,7 Millionen Todesfälle.

Malaria ist eine Infektionskrankheit. Der Erreger wird von der Anopheles-Mücke übertragen. Er befällt die roten Blutkörperchen. Hauptsymptom ist Fieber.

Die Krankheit ist heilbar, wenn sie sofort behandelt wird. Vor allem für kleine Kinder ist sie lebensgefährlich. Seit 2021 hat die WHO zwei Impfstoffe für Kleinkinder empfohlen, die die Todesrate bei Kleinkindern um mehr als zehn Prozent senken.

Kommentare

User #110 (nicht angemeldet)

Stellen sie sich vor, dass durch die Erderwärmung die Tse Tse Fliege in der Schweiz heimisch würde! Diese Fliege verursacht die Schlafkrankheit! Eine mögliche Verbreitung im Kanton Bern würde vielleicht bei geringen Symtonen kaum wahrgenommen werden aber für alle anderen hätte es katastrophale Folgen! Noch mehr Schläfrigkeit kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen! Sie könnten aufhören zu atmen für längere Zeit oder schlafend vom Bürostuhl fallen und es erst am nächsten Tag oder so..merken! Die einzige Lösung wäre Insektennetze über diesem Gebiet zu spannen.

User #3570 (nicht angemeldet)

Was könnten wohl die Gründe sein, weshalb Malaria immer noch nicht bekämpft werden kann? Vielleicht die gleichen, wie vor 20 Jahren? Z.B. das die potenziellen Kunden (Afrika) eines Medikaments kein Geld haben? Hat nix mit Klimawandel zu tun und die Geldgier der Pharma Industrie ist auch genau der Grund, weshlab ich als Chemikerin nie für die arbeiten werde.

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