Konjunktur-Barometer des ifo-Instituts klettert erneut nach oben

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Deutschland,

Und dies, obwohl die Corona-Infektionszahlen steigen: Laut Ökonomen vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung stabilisiere sich die deutsche Wirtschaft.

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Das Logo von Ifo Institut für Wirtschaftsforschung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Infektionszahlen steigen wieder in Europa.
  • Das Wirtschaftsbarometer des ifo-Instituts in München klettert aber nach oben.
  • Angesichts der steigenden Zahlen bleiben Ökonomen aber skeptisch.

Erneut klettert das wichtige Konjunktur-Barometer nach oben. Manager beurteilen sowohl die Lage als auch den Ausblick optimistisch. Angesichts steigender Infektionszahlen bleiben Ökonomen aber skeptisch.

Das Ifo-Geschäftsklima stieg gegenüber dem Vormonat um 0,9 Zähler auf 93,4 Punkte. Das teilte das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in München mit.

Fünfter Anstieg in Folge

Es ist der fünfte Anstieg in Folge - nach einem drastischen Einbruch in der Corona-Krise. Analysten hatten allerdings mit einem etwas stärkeren Anstieg auf 93,8 Punkte gerechnet.

«Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich trotz steigender Infektionszahlen», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Situation abermals positiver und erwarteten eine weitere Erholung ihrer Geschäfte.

Indikator verbesserte sich in der Industrie

Besonders deutlich verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage. Sie legte um 1,3 auf 89,2 Punkte zu. Die Erwartungen für das nächste halbe Jahr stiegen um 0,5 Punkte auf 97,7 Punkte.

Bei beiden Zahlen hatten Analysten einen etwas stärkeres Plus erwartet. Getrieben wird die Verbesserung des Geschäftsklimas vor allem durch die Industrie. Dort verbesserte sich der Indikator deutlich. Auch im Handel und in der Bauwirtschaft hellte sich das Klima auf.

Dienstleistungssektor bereitet Sorgen

Sorgen macht jedoch der Dienstleistungssektor. Nach vier Anstiegen in Folge trübte sich hier der Indikator ein. Im Dienstleistungssektor gelten weiterhin viele Corona-Beschränkungen.

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Der Dienstleistungssektor ist stark von der Corona-Pandemie betroffen. - Keystone

Angesichts steigender Infektionszahlen sind weitere Lockerungen nicht in Sicht. Im Gegenteil: In einigen Regionen gab es zuletzt wieder Verschärfungen.

Das Ifo-Geschäftsklima gilt als der wichtigste konjunkturelle Frühindikator Deutschlands. Jeden Monat werden etwa 9000 Unternehmen nach ihrer wirtschaftlichen Einschätzung befragt.

Zweite Corona-Welle

«So erbaulich der weitere Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex ist, das berühmte Haar in der Suppe gibt es dennoch. Durch Europa schwappt eine zweite Corona-Welle», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Besonders die Entwicklungen in Frankreich seien eine schlechte Nachricht für die deutsche Exportwirtschaft. Ähnliches sei in etwas abgemilderter Form auch für den deutschen Dienstleistungssektor auszumachen.

«Die Erholung der deutschen Wirtschaft geht weiter. Auch wenn sich das Aufwärtstempo nicht zuletzt wegen einer drohenden zweiten Corona-Welle verlangsamen wird.» Das sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Ein erneutes Schrumpfen der Wirtschaft sei aber auch bei einer zweiten Corona-Welle nicht zu erwarten. Die Landesregierungen würden angesichts der hohen Kosten nicht nochmals wie im Frühjahr einen undifferenzierten Lockdown erlassen. Zudem sei die US-Wirtschaft trotz der zweiten Corona-Welle im Sommer weiter gewachsen.

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