Der Kreml will eigenen Aussagen zufolge wieder mehr Gas nach Europa liefern. Dafür müsse allerdings zuerst eine reparierte Gasturbine aus Kanada kommen.
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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kremlsprecher Peskow sagt, man wolle die Gaslieferungen nach Europa wieder hochfahren.
  • Europäische Länder werfen Russland vor, die Gaslieferungen absichtlich zu drosseln.
  • Wegen baldiger Arbeiten an Nord Stream 1 wird befürchtet, dass der Gashahn zugedreht wird.
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Russland will im Fall einer Rückkehr seiner reparierten Gasturbine aus Kanada die Energielieferungen durch die gedrosselte Ostseepipeline Nord Stream 1 wieder hochfahren.

«Wenn die Turbine nach der Reparatur kommt, dann erlaubt das eine Zunahme der Umfänge», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. «Die Frage ist nur, warum das nicht gleich so gemacht wurde.» Peskow wies einmal mehr zurück, dass Russland sein Gas als politisches Druckmittel einsetze. Es handele sich nicht um ausgedachte Reparaturarbeiten, sondern um planmässig angesetzte Instandhaltungen.

«Wir weisen voll und ganz jedwede Andeutungen oder direkte Mitteilungen zurück, dass die russische Seite Gas oder Öl als Waffe für einen politischen Druck benutzt», sagte Peskow. Russland erfülle alle Verpflichtungen gemäss der Verträge. «Und Russland ist vor allem in der Lage, die volle Energiesicherheit Europas zu gewährleisten.»

Sorgen wegen baldigen Wartungsarbeiten

Insbesondere könne Russland garantieren, dass die Verbraucher Europas nicht ständig steigende Preise für Strom, Wärme und anderes hinnehmen müssten. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 nach Deutschland zuletzt drastisch reduziert – und das auch mit dem Fehlen einer Turbine begründet. Diese Erklärung hatten deutsche Politiker daraufhin als Vorwand bezeichnet und Russland einen «ökonomischen Angriff» vorgeworfen.

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Der russische Konzern Gazprom verringert Gaslieferungen an mehrere EU-Staaten. - AFP/Archiv

Russland besteht darauf, dass die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten trotz der Sanktionen des Westens wegen Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine weiterhin erledigt werden. Die Anlagen werden in Kanada gewartet, das sich an den Sanktionen des Westens beteiligt.

Durch die Drosselung russischer Gaslieferungen durch Nord Stream 1 geriet Deutschlands grösster Importeur von russischem Erdgas, Uniper, in Turbulenzen und rief nach Staatshilfen. Die Probleme auf dem Gasmarkt könnten sich noch verschärfen.

Am 11. Juli beginnen jährliche Wartungsarbeiten von Nord Stream 1, die in der Regel zehn Tage dauern. Die grosse Sorge ist, dass Russland nach der Wartung den Gashahn nicht wieder aufdreht.

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