Kreta-Touristen müssen von der Fähre ins Wasser
Im Kampf gegen den Massentourismus hat die griechische Regierung eine schwimmende Plattform verboten. Die Touristen müssen mit ihrem Gepäck durchs Wasser waten.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Kreta erwarteten die Passagiere einer Fähre eine ungewollte Erfrischung.
- Weil sie nicht anlegen durften, mussten sie durch das Wasser zum Strand waten.
- Mit dem Verbot wollte man den Massentourismus bekämpfen.
Die Szenen in den Mittelmeerländern werden immer skurriler: Im Aufbegehren gegen den Massentourismus kam es erst kürzlich in Barcelona zu Demonstrationen mit mehreren Tausend Menschen. Neben Bannern wie «Touristen, geht nach Hause» kam es zu Wasserpistolen-Attacken auf Restaurantbesucher.
Nun macht es auch die griechische Regierung den Urlaubern möglichst ungemütlich. So wurde Fähren das Anlegen an einer schwimmenden Plattform vor Balos verboten. Das Resultat: Die Touristen müssen mitsamt ihrem Gepäck durch das Meer zum Strand waten.
Urlaub auf Kreta: «Alle kamen wütend zurück»
Das griechische Portal «Parakritika» hat dazu Fotos geteilt, die etliche Personen beim Abstieg von der Fähre ins Wasser zeigen. Auch die «Bild» hat Aufnahmen geteilt, bei denen Touristen ihr Gepäck hochhalten, während ihnen das Wasser bis zur Brust steht. «Viele sind aus Angst auf der Fähre geblieben», heisst es von einem Urlauber. Bis die Fährgäste das Boot verlassen hatten, dauerte es knappe zwei Stunden.
Letztlich ging die Massnahme der Regierung wohl selbst zu weit: Mittlerweile wurde das Verbot für die Plattform zurückgezogen, ab Montag soll man dort wieder anlegen dürfen. Zumindest für die bisherigen Urlauber hat sich die Situation jedoch negativ eingebrannt: «Alle kamen wütend zurück», äussert der vorab zitierte Fährgast.