Kritik an Salzburger Festspiele: Lukas Bärfuss fordert Transparenz

Die Salzburger Festspiele werden vom Autor Bärfuss dazu aufgefordert, das Sponsoring zu überprüfen. Dem Gönner Solway werden Umweltvergehen vorgeworfen.

roman — Lukas Bärfuss veröffentlicht neuen Roman «Die Krume Brot». - sda - KEYSTONE/DOMINIC STEINMANN

Das Wichtigste in Kürze

Der Autor Lukas Bärfuss kritisiert die Salzburger Festspiele.
Er heisst das Sponsoring des umstrittenen Schweizer Bergbauunternehmen Solway nicht gut.

Das Bergbauunternehmen Solway Investment Group steht seit kurzem in Kritik. Das Investigativnetzwerk «Forbidden Stories» wirft dem Unternehmen vor, beim Abbau von Nickel in Guatemala die Gesundheit der Menschen zu schädigen. Zudem soll die Natur massiv gefährdet werden. Da Solway seit 2017 ein Sponsor der Salzburger Festspiele ist, ist nun auch das österreichische Festival in die Defensive geraten.

Salzburger Festspiele in Kritik wegen Solway

Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss wirft Solway nebst den Menschenrechtsproblemen auch «notorische Korruption und Geldwäsche» vor. Wie er gegenüber SRF sagt: «Es ist nicht ersichtlich, was ein solches Unternehmen bei den Salzburger Festspielen verloren hat».

Bärfuss und die Regisseurin Yana Ross haben einen offenen Brief an die Festspielleitung geschrieben. Die Beiden fordern die Kulturinstitutionen auf, die bestehenden Verträge transparent zu machen. Zudem werden die Salzburger Festspiele dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Solway bis spätestens zum 27. Juli zu beenden.

Der Intendant Markus Hinterhäuser sagte, die Vorwürfe werden von der Festspielleitung ernst genommen: «Solway hat nicht nur unseretwegen, sondern auch aus Eigeninteresse eine umfangreiche interne und externe Untersuchung in Gang gesetzt». Falls dabei etwas herauskommen würde, «werden sich die Festspiele von dieser Verbindung zurückziehen», das sei keine Frage.