Kritik und Begeisterung bei traditionellen Fuchsjagden in England

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Grossbritannien,

Im südenglischen Lewes trennte die Polizei Gegner und Befürworter, nachdem Jäger durch den Ort geritten waren.

Fuchsjagd
Die traditionellen Fuchsjagden stehen in England unter Kritik. - keystone

Traditionell haben sich am zweiten Weihnachtsfeiertag zahlreiche Menschen in England an Fuchsjagden beteiligt. In vielen Orten winkten Schaulustige den Jägern zu. Die Hetzjagd auf lebende Tiere ist seit Jahren verboten, die Meute folgt seitdem einer Duftspur. Dennoch protestierten vielerorts Tierschützer gegen die «Boxing Day Hunt». Im südenglischen Lewes trennte die Polizei Gegner und Befürworter, nachdem Jäger durch den Ort geritten waren, wie die Lokalzeitung «The Argus» am Dienstag berichtete.

Die Kritiker werfen den Jägern vor, die «Trail Hunts» zu missbrauchen, um unter dem Deckmantel der Legalität doch echte Füchse und Hasen zu jagen. Bei der Jagd auf künstliche Spuren würden die Hunde vom Duft lebender Tiere abgelenkt und hetzten dann diese zu Tode. Die Jäger weisen die Vorwürfe zurück und sprechen von Einzelfällen. Sie machen geltend, die Tradition spüle Millionen Pfund in wirtschaftlich abgehängte Gegenden.

Tierschützer mit Jagd-Stopp gescheitert

Medien berichteten, in einigen Gemeinden seien Tierschützer dabei gescheitert, die Jagd zu stoppen. So sei in Lewes ein Antrag abgelehnt worden, zur Zeit des Jagdritts ein Schubkarrenrennen zu veranstalten, schrieb die Zeitung «Telegraph». Anderswo hätten sich Gemeinderäte geweigert, die Veranstaltungen zu kritisieren.

Die Countryside Alliance, die den «Landsport» unterstützt, warnte die oppositionelle Labour-Partei, die Jagden zu verbieten. Parteichef Keir Starmer riskiere einen «Kulturkampf» und zahlreiche Stimmen, schrieb Verbandschef Tim Bonner im «Daily Express». Labour liegt in Umfragen weit vor den regierenden Konservativen und würde Stand jetzt nach der für 2024 geplanten Parlamentswahl die Regierung stellen.

Hingegen warnten die Tierschutzvereinigung League Against Cruel Sports, die Tories könnten mit einer Pro-Jagd-Politik versuchen, Wähler zurückzugewinnen. Vize Chris Luffingham verwies im «Mirror» auf die Rückkehr von Ex-Premierminister David Cameron, der nun als Aussenminister der Regierung angehört. Cameron gilt als Anhänger der Jagden. Nach seiner Wahl zum Regierungschef 2015 versuchte er, das Jagdverbot auf lebende Tiere rückgängig zu machen, scheiterte aber.

Kommentare

User #5522 (nicht angemeldet)

Das könnte man in der Schweiz einführen. Aber hinter den Wolf. Nicht hinter den Fux.

User #6692 (nicht angemeldet)

Oh je, ich hab gemeint, die Fuchsjagd wäre ganz abgeschafft worden. Man kann doch auch sonst im Verein über das Gelände reiten. Es gibt im UK auch noch illegale Hunderennen. Weiss ich, weil ich eine englische Fernsehserie über ein Tierheim gucke. The Dog House. Dort werden (u. a.) die ausgemusterten, teils verletzten und ausgesetzten Windhunde an neue Besitzer vermittelt, die ihnen einen schönen Lebensabend schenken. Tories und posh people kommen hoffentlich noch auf die Welt bei den nächsten Wahlen. King Charles wäre sicher auch froh.

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